Berger und Seetha werden von einer Karawane im Wüstensand gefunden und in ein Dorf gebracht, dort aber verraten und von Ramigani, der im Auftrag des regierenden Fürsten Chandra nach ihnen sucht, gefangen genommen. Ramigani lässt Chandra glauben, Berger sei tot, und dieser gibt die Todesmeldung an Bergers Schwester Irene und ihren Mann Dr. Rhode weiter.
Die Tänzerin muss sich einem Gottesurteil unterwerfen, indem sie vor einer riesigen Kobra tanzt, wird aber im letzten Augenblick von Chandra gerettet. Dieser gibt umgehend seine Vermählung mit ihr bekannt. Als Ramigani ihr den von ihm gefangen gehaltenen Berger zeigt, willigt sie ein und kann bei einem heimlichen Treffen Irene mitteilen, dass ihr Bruder noch lebt. Der hat inzwischen seinen Henker überwältigt und sich selbst befreit. In den unterirdischen Gängen trifft er endlich auf Irene und Dr. Rhode, die hier nach ihm suchen. Aber auch die Verschwörer Ramigani und Fürst Padhu kommen mit ihren Truppen durch diese Gänge, um Chandra zu stürzen.
Während der Hochzeitsfeier Chandras mit Seetha kommt es zum Umsturz, der zunächst glückt, dann aber niedergeschlagen wird …
Und weiter geht das große Abenteuer im fernen Indien. Mit weniger Abenteuer und mehr Indien. Fritz Lang (Rache für Jesse James – 1940; M – Eine Stadt sucht einen Mörder – 1931, Metropolis – 1927) hat die Anzahl der Panoramaaufnahmen, für die extra ein Kamerateam nach Indien ist, und dafür Spannungselemente reduziert. Diese Fortsetzung des Tiger von Eschnapur folgt den romantischen Motiven der Geschichte. Da bangen zwei Liebende auf der Flucht vor ihren Häschern, da verzweifelt die Tänzerin darüber, dass ihr Geliebter angeblich in einem Krokodilmagen gelandet ist, da sitzen die Schwester des Architekten Harald Berger und deren Mann in einem feudalen Palast herum und schieben Krankenhausmodelle über den Tisch, döst ein erschöpfter Architekt in Ketten im Verließ und grollt ein Maharadscha, dem die Macht entgleitet. Aktion ist Mangelware in diesem Film.
Das titelgebende Indische Grabmahl das an das berühmte Taj Mahal angelehnt ist, spielt keine wesentliche Rolle. Es wird halt gebaut und soll irgendwann einmal den Leichnam der zweiten Frau des Maharadschas, der ehemaligen Tänzerin Seetha, aufnehmen. Aus keinem Handlungselement dieses Films ergibt sich eine stringente Geschichte. Es bleiben lauter Details des immer Gleichen – Schwester sucht Bruder, Tänzerin trauert, Maharadscha zürnt, Maharadschas Bruder intrigiert und Paul Hubschmid, der im ersten Teil im Mittelpunkt stand, verschwindet zwischenzeitlich ganz aus dem Film –, die schließlich in einem endlosen Verlaufen in den unterirdischen Gängen des Palastes münden.
Aus dem großen Abenteuer in einem fernen, exotischen Land, das der erste Teil präsentierte, ist die Luft raus, die kolonialen Elemente haben eher noch zugenommen; es bleibt dabei: Ohne deutsche Architekten ist der indische Herrscher, dessen einziges Streben die schöne Tänzerin ist, ein hilf- und zielloser Mann. „Er ist ein Inder“, gibt Dr. Rhode einen Erklärungsversuch. Genau: Inder sind undurchsichtig und sowieso irgendwie komisch.
Ein zweifelhaftes Highlight hat der Film, wenn Debra Paget (Die zehn Gebote – 1956; Der gebrochene Pfeil – 1950) ein weiteres Mal im Tempel tanzen darf (im ersten Film ein verführerisches Erlebnis), diesmal zu ihrem Gottesurteil. Sie tanzt einer Kobra vor, die sie interessiert beäugt. Während Seetha noch weniger an hat, als bei ihrem Tanz im Tiger von Eschnapur, nämlich geradezu nichts, gleicht die gefährliche Kobra einem zur Abenteuerfilm-Karikatur erstarrtem Plastikschlauch mit zwei Knopfaugen, der an einem Bindfaden hin- und hergeschwenkt wird. Dann ist die Szene ohne Höhepunkt plötzlich vorbei und es geht die Jagd durch die unterirdischen Stollen weiter.
"Das indische Grabmal" hat zu viele Minuten für zu wenig Handlung. Alles zieht sich undramatisch vor Pappmaché-Wänden, die unterirdische Höhlen, gefährliche Schluchten oder Palasträume darstellen sollen, in die Länge. Dazwischen sind ein paar Außenaufnahmen eines wirklich imposanten Palastes montiert. Spannend wird es nur selten.