Der Journalist Jean Lucas und der aufgedrehte François Pignon treffen in Nizza aufeinander, weil sie ohne das Wissen des jeweils anderen nach demselben Jungen suchen. Dabei handelt es sich um Tristan, den Sohn von Christine Martin. Der hat das Weite gesucht, um die Freiheit genießen zu können.
Die beiden Männer waren in der Vergangenheit jeweils mit Christine liiert, sodass sie ihnen weiß machen konnte, der Vater des Kindes zu sein. Deswegen legen sowohl Jean Lucas als auch François Pignon ihre ganze Energie in den Auftrag hinein, Tristan aufzuspüren.
Absurderweise tauchen auch noch ein paar Leute von der Mafia auf, weil sich Journalist Jean Lucas mit seiner Arbeit nicht nur Freunde gemacht hat …
Was einmal funktioniert hat, funktioniert auch zweimal. Francis Veber ruft seine Kumpel Pierre Richard und Gérard Depardieu zusammen und alle drei produzieren einen Film, in dem Richard und Depardieu ein ungleiches Paar bilden, das jemanden sucht. Nach Der Hornochse und sein Zugpferd (1981) heißt das jetzt "Zwei irre Spaßvögel" und spielt in Nizza statt in Mexiko.
Veber hat seine Komödie um Familienbande erweitert, rekurriert auf die Zeit der freien Liebe Mitte der Sechziger, als es auch in Frankreich nicht unüblich war, mehrere Bettgeschichten gleichzeitig laufen zu haben. Damals wurde ein Junge namens Tristan gezeugt. Auf den treffen nun die beiden "irren Spaßvögel" (ein deutscher Filmtitel, für den die französischen Produzenten nichts können) und glauben beide, sein Vater zu sein. Pierre Richard spielt das wieder, wie er es am besten kann, als depressiven, aber grundfreundlichen Mann, der in dem Jungen das einzige erkennt, was er richtig gemacht hat im Leben – ohne, dass ihm freilich auffällt, dass er sich auch 17 Jahre nicht um den Jungen gekümmert hat. Depardieu geht mehr in seiner Rolle auf ("Danton" – 1983; "Die Wiederkehr des Martin Guerre" – 1982; Der Hornochse und sein Zugpferd – 1981; "Wahl der Waffen" – 1981; Die letzte Metro – 1980; 1900 – 1976; Der Mann aus Marseille – 1972). Sein Jean Lucas schwankt zwischen dem Depardieu'schen harten Hund, der er als investigativer Journalist ist und der diese Charakterzüge auch in dem Jungen zu erkennen glaubt, und der empfindsamen Seele, die verstört reagiert, wenn der Junge ihn ablehnt und schließlich erkennt, wie einsam sein bisheriges „freies“ Single-Leben war, das er so stolz vor jedem ausbreitet.
Dann taucht noch ein Killerpaar von der Mafia auf, das hinter dem Journalisten her ist. Was die beiden Killer eigentlich genau wollen, bleibt unklar, mal sollen sie Lucas zu ihrem Boss bringen, mal ihn umbringen, mal zerschneiden sie den Anzug des depressiven Pignon, der daraufhin in der zweiten Hälfte des Films in einem viel zu großen Ersatzanzug aus Lucas' Schrank herumläuft, was aber auch visuell keinen Witz erzeugt, mal schnüffeln sie Lucas nur hinterher und wundern sich über einen Jungen, der drei Väter zu haben scheint. Mörderisch ist diese Nizza-Variante einer Mafia eigentlich nicht, eher unbeholfen. Da passt sie sich dem charmant unterhaltsamen Ton des Films insgesamt an, der harmlos ist, mal witzig, mal ein bisschen aufregend, mal herzerfrischend und auch mal plump.
Luftiges französisches Sommerkino für den kalten deutschen Oktober.