Der professionelle Trickbetrüger Nicky Spurgeon nimmt die junge, attraktive Jess unter seine Fittiche. Sie hatte versucht, ihn reinzulegen – erfolglos zwar, doch mit Potenzial. Er bringt ihr alles bei, was es beim gefährlichen Tagesgeschäft als Gauner und Schwindler zu wissen gibt. Aber als sich die beiden näherkommen, setzt Nicky bald einen Schlussstrich unter die Beziehung.
Drei Jahre später ist der Profitäuscher bei einem Autorennen in Buenos Aires, wo er einen besonders gefährlichen Coup durchziehen will. Es kommt zum unverhofften Wiedersehen mit Jess, die seine Pläne empfindlich durcheinanderbringt. Nicky ahnt nicht, wie abgebrüht seine frühere Flamme mittlerweile ist.
Sie hat sich zu einer selbstbewussten, sehr fähigen Trickserin gewandelt, die ihren Ex-Lover mit dessen eigenen Waffen mächtig in Bedrängnis bringt …
Es ist ruhig geworden um Will Smith ("Winter's Tale" – 2014; After Earth – 2013; Men in Black 3 – 2012; Hancock – 2008; I Am Legend – 2007; "Das Streben nach Glück" – 2006; Hitch – Der Date Doktor; I, Robot – 2004; Bad Boys II – 2003; Men in Black 2 – 2002; "Ali" – 2001; Die Legende von Bagger Vance – 2000; Wild Wild West – 1999; Der Staatsfeind Nr. 1 – 1998; Men in Black – 1997; Independence Day – 1996; Bad Boys – Harte Jungs – 1995) in den zurückliegenden Jahren. Der smarte Charmebolzen hat sich als Familienvater geriert, seinem Sohn ein Paar Tricks beigebracht, ein paar Türen geöffnet und sich ansonsten im Hintergrund gehalten. Der Trailer zum Film "Focus" zeigt ihn Hochglanz, mit blankem, breiten Oberkörper und mit einer schönen Blonden im Bett. Der Trailer wirkt, als solle der Film vor allem Smiths Image polieren.
Der Film selbst ist dann glänzende, spiegelnde Oberfläche; eine Story über professionelle Trickbetrüger. Das heißt, jedes Bild ist doppeldeutig. Das hat einen gewissen Reiz. Will Smith darf mit der 22 Jahre jüngeren Margot Robbie (The Wolf of Wall Street – 2013; Alles eine Frage der Zeit – 2013) rum machen, die so blond-scharf ist, dass man der Trickbetrügerin kein nettes Wort glaubt. Damit halten die Filmemacher die Spannung einigermaßen aufrecht, auch, wenn ich dem Schicksal einiger Taschendiebe nur wenig Sympathie entgegenbringen kann – selbst, wenn sie am Anfang klar stellen, „Keine Behinderten, keine Alten“.
Der Film hält, was der Trailer verspricht: Farbenprächtiges Hochglanzkino, in dem schöne Menschen schöne Dinge tun und sich (und damit uns) ein wenig über den Tisch und ins Bett ziehen. Darin aber ist der Film so vorhersehbar, dass am Ende nur Ermattung bleibt – nach fünf Minuten erklärt Nicky, worauf das Ganze hinauslaufen wird. Das 90er-Jahre-Kino ist eigentlich durch, hier röchelt es nochmal.
„Ich habe mich verändert“, sagt Nicky. Über Will Smith kann ich das nicht sagen, im Guten wie im Schlechten.