In den 70er Jahren ist Andy Kaufmann – genannt der "Mondmann" – Amerikas beliebtester und zugleich verhasstester Komödiant. Nie weiß das Publikum, was es von ihm zu erwarten hat. Tritt er als Elvis-Imitator auf? Wird er mit lustigen Akzenten sprechen? Oder nur aus "Der große Gatsby" vorlesen? Oder gar als Lounge Sänger „Tony Clifton“ die Bühne betreten und mit Beleidigungen und Unflätigkeiten nur so um sich werfen?
Als Meister der Manipulation kann Kaufmann schallendes Gelächter, eisiges Schweigen, Tränen oder gar Schlägereien provozieren. Ob er nun das Publikum zu Milch und Keksen einlädt oder Frauen zu Ringkämpfen herausfordert – Kaufmanns Spezialität ist es, seine Auftritte so real zu gestalten, dass selbst seine engsten Freunde nie genau wissen, wo der Spaß aufhört und der Ernst beginnt.
Abwechselnd als „nihilistische Elfe“, „Zen-Guerilla“ oder „dadaistischer Komiker“ unterwegs, entwickelt er sich als Performer, der alle Regeln durchbricht. Indem er sich weigert, das Publikum in den Witz einzuweihen, treibt er seine Kunst auf die Spitze und lässt die Zuschauer mal in ungläubigem Staunen, mal äußerst amüsiert zurück.
Nur eines steht fest: Es wird niemals langweilig sein, nicht einmal, als Andy tödlich erkrankt. Denn jetzt kann eine der unglaublichsten Persönlichkeiten in hemmungsloser Anarchie seinen höchsten Trumpf ausspielen …
Andy Kaufmann hat es wirklich gegeben. Und dass die Leute seinen Tod selbst lange Zeit für einen seiner berüchtigten Scherze hielt, spricht für deren Qualität.
In Milos Formans (Amadeus – 1984; Einer flog über das Kuckucksnest – 1975) Filmbiografie läuft Jim Carrey (Die Truman Show – 1998; Cable Guy – 1996; Batman Forever – 1995; "Dumm und Dümmer" – 1994; Die Maske – 1994; Ace Ventura – Ein tierischer Detektiv – 1994; Pink Cadillac – 1989; Das Todesspiel – 1988; Peggy Sue hat geheiratet – 1986) zu einer Hochform auf, die mit dem Golden Globe als Bester Darsteller belohnt wurde.