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Plakatmotiv: Der lange Tod des Stuntman Cameron (1980)

Wunderbares Mosaik über
das Spiel im Spiel im Spiel

Titel Der lange Tod des Stuntman Cameron
(The Stunt Man)
Drehbuch Lawrence B. Marcus & Richard Rush
nach einem Roman von Paul Brodeur
Regie Richard Rush, USA 1980
Darsteller
Peter O'Toole, Steve Railsback, Barbara Hershey, Allen Garfield, Alex Rocco, Sharon Farrell, Adam Roarke, Philip Bruns, Charles Bail, John Garwood, Jim Hess, John Pearce, Michael Railsback, George Wallace, Dee Carroll u.a.
Genre Komödie, Action
Filmlänge 131 Minuten
Deutschlandstart
23. Juli 1981
Website thestuntman.com
Inhalt
Der Vietnamveteran Cameron ist auf der Flucht vor der Polizei. Versehentlich gerät er in ein Filmset, auf dem der Regisseur Eli Cross einen Kriegsfilm dreht. Cameron verursacht unabsichtlich den tödlichen Unfall eines Stuntmans. Cross willigt ein, den Flüchtling vor der Polizei zu verstecken, wenn Cameron für den toten Stuntman einspringt.
Bald schon hegt Cameron den Verdacht, dass der exzentrische Regisseur ihn nur für extrem gefährliche Szenen einsetzt. Bei einem Gespräch in einer Bar mit einem angetrunkenen Mitarbeiter des Films erfährt er, dass Cross während des tödlichen Unfalls des Stuntmans das Leben eines Hubschrauberpiloten aufs Spiel gesetzt hat, nur um die Szene filmen zu können. Cameron begegnet der Hauptdarstellerin des Films, Nina Franklin, und verliebt sich in sie. Zu seinem Befremden erfährt er, dass sie und Cross eine Affäre hatten, bevor er auftauchte …
Was zu sagen wäre

Plakatmotiv (US): The Stunt Man (1980)Die Welt des Films besteht aus Launenhaftigkeit, Betrug und Machtspiel. Vielleicht ist sie deshalb so faszinierend – weil sie ist, wie das Leben. Richard Rush (Psych-Out – 1968) nimmt uns mit in die Welt der Verrückten. Als Herrscher fungiert The Director mit dem biblisch angehauchten Namen Eli Cross. Und wie ein Gott führt der sich auf. Peter O‘Toole wirkt, als habe ihm diese Rolle richtig Spaß gemacht (Caligula – 1979; Wie klaut man eine Million? – 1966; Was gibt's Neues, Pussy? – 1965; Lawrence von Arabien – 1962).

Es ist ein verwickeltes Spiel, das die beiden – The Director und The Stunt Man – da aufführen; man weiß nicht, wer gerade wen foppt – wir hatten das schon, dieses Regisseur-gegen-Stuntman-Verhältnis in Um Kopf und Kragen (1978). Aber dass the Director immer den entscheidenden Schritt weiter gedacht hat, das ist offensichtlich – und hat vielleicht nur ein ganz klein bisschen damit zu tun, dass Steve Railsback, der den Stunt-Man-wider-Willen spielt schauspielerisch eher Regional-Liga ist, während Peter O‘Toole nicht zufällig fünf Mal für den Oscar nominiert war.

Der Film zelebriert die Möglichkeiten, die das Medium ihm bietet, reflektiert klug die Gefahren und erzählt spannend, gleichzeitig ohne Verspannung; in der Geschichte agieren größtenteils friedliche Blumenkinder und deren umsichtige Schutzengel – also Filmschaffende mit wolkigen Ideen und technische Crew mit handfester Wolkenabsicherung. Oh, man möchte dazugehören zu dieser Mannschaft, die Träume erzeugt, indem sie drei Tage hart und zeitraubend an einer Szene arbeitet, die im Film zehn Sekunden dauert.

Wertung: 8 von 9 D-Mark
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