Drei Jahre nachdem Chief Inspector Even Longer und Inspector Very Long dem berüchtigten Schwerkriminellen Wixxer das Handwerk gelegt haben, taucht plötzlich in London ein neuer Wixxer auf! Auf einem Friedhof entdecken die beiden Ermittler von Scotland Yard zudem eine ominöse Todesliste, auf der sich unter anderem Inspector Very Long befindet.
Der prominenteste Name auf der Liste ist jedoch der von Victoria Dickham, mit der Even Longer heimlich liiert ist. Er macht sich große Sorgen um seine Angebetete, muss sich jedoch mit einem weiteren Problem herumschlagen: Victorias gestrengen Vater Lord Dickham, Ex-Chef von Scotland Yard, will als potentieller Schwiegervater überzeugt werden …
Das musste ja passieren. Nachdem Der Wixxer (2004) in der deutschen Kinolandschaft so viel Freude ausgelöst hatte, ließ sich eine Fortsetzung so gut wie gar nicht vermeiden. Oliver Kalkofe, Oliver Welke und Bastian Pastewka lassen auch hier also keine Gelegenheit aus, ihre Gags zu platzieren. Nur hat das eher was von Für einen guten Gag verkaufen die auch ihre Großmutter, als von wirklich fröhlicher Albernheit.
Die Edgar-Wallace-Szenen, die – na, sagen wir mal – auf dem Elfmeterpunkt liegen, sind vor drei Jahren im Wixxer in Pointen verwandelt worden. Die Anzahl unterschiedlicher Gags zum Thema, Nacht, Nebel, skurrile Nebenfiguren, rätselhafte Testamente und Umgang mit Frauen ist halt begrenzt. Aber erkennbar hatten die Autoren noch zwei Handvoll Gags übrig, die in den ersten Film nicht mehr reingepasst haben: „Man kann Nonnen nicht trauen.“ „Wie kommst Du darauf?“ „Meine Eltern waren Nonnen.“ Auch, dass der Zigarettenspender aus Die toten Augen von London hier Auferstehung feiert und das Ölgemälde auch hier wieder verwendet wird, um Augen zu verschieben, um heimlich Menschen zu beobachten und – im aktuellen Fall – sogar mit dem Gewehr zu bedrängen, ist charmant. Geradezu wunderbar gerät ein echter Joachim-Fuchsberger-in-einem-Edgar-Wallace-Film-Gag: Als Even Longer zum ersten mal Lord Dickham gegenüber tritt, den Joachim Fuchsberger spielt, sagt Longer, wie großartig er es finde, den Mann kennenzulernen, der „den Zinker zur Strecke gebracht hat“, woraufhin Very Long korrigiert: „Das war Heinz Drache“. Tatsächlich hatte im Zinker (1963) erstmals Heinz Drache Fuchsberger als Hauptfigur abgelöst.
Aber im Kinosessel wirklich originell ist das dann auch nicht. Ich habe häufig gelacht. Insofern hat der Film seine primäre Aufgabe erfüllt: Ich gebe dem Kino Geld, damit ich lachen kann. Das Kino gibt mir einen Film, der mich lachen lässt.
"Neues vom Wixxer" ächzt unter der Last, seine vor drei Jahren eingeführten, erfolgreichen Figuren nun weiter erzählen zu müssen, die zum weiter erzählen aber gar nicht erschaffen wurden. Die reine Edgar-Wallace-Film-Parodie ist ja, wie gesagt, abgedreht. Und so bekommt also Chief Inspector Even Longer, der spätestens nach dem Tod seines Partners (siehe: Der Wixxer) in seinem Auto wohnt, nun eine schwer zu erklärende neue Liebesgeschichte angedichtet, die so erkennbar nicht glaubwürdig und also nur auf den nächsten Gag hin geschrieben ist, dass der Film insgesamt zu einer Nummernrevue verkümmert – immerhin einer lustigen Nummernrevue.
Hier macht sich das Nackte Kanone-Dilemma bemerkbar. Auch bei Zucker, Abrahams, Zucker waren die Krimiseriengags irgendwann auserzählt und übrig blieb eine Gagsammlung, die für sich genommen vergnüglich ist – aber halt keinen vernünftigen Film mehr ergibt. Eben das gilt auch für diese vergnügliche Wixxer-Fortsetzung, in der die Story einer Mördersuche und die Story einer Suche nach dem Mann hinter der Maske zur unspannenden Nebensache wird: Witzig, bisweilen auch wunderbar. Aber eben eine vorab aufwändig aufgezeichnete Stand-Up-Comedyshow. Kein Kinofilm.
Der Film wurde vom 26. April bis 22. Juni 2006 in Prag und Umgebung gedreht. Mit Ingrid van Bergen, Chris Howland, Wolfgang Völz und Joachim Fuchsberger wirken vier Schauspieler mit, die bereits in den Edgar-Wallace-Filmen mitgespielt haben.
Die Macher hatten Joachim Fuchsberger bereits für Der Wixxer engagieren wollen, doch er hatte empört abgelehnt, als er den Titel hörte. Nachdem Kalkofe und Pastewka ihm jedoch eine DVD des Films geschickt hatten, sah er sich den Film an, war davon begeistert und sagte für eine Rolle in der Fortsetzung zu. Für Fuchsberger war der Film die erste Kinorolle nach 33 Jahren Abstinenz von der Leinwand.
Das Budget des Films betrug 5,5 Millionen Euro. Eingespielt hat er im deutschsprachigen Raum 7,6 Millionen Euro.
Der Vorgänger: Der Wixxer (2004)