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Plakatmotiv: Geschenkt ist noch zu teuer (1986)

Wunderbare Spielfläche für den
begnadeten Clown Tom Hanks

Titel Geschenkt ist noch zu teuer
(The Money Pit)
Drehbuch David Giler
Regie Richard Benjamin, USA 1986
Darsteller

Tom Hanks, Shelley Long, Alexander Godunov, Maureen Stapleton, Joe Mantegna, Philip Bosco, Josh Mostel, Yakov Smirnoff, Carmine Caridi, Brian Backer, Billy Lombardo, Mia Dillon, John Van Dreelen, Douglass Watson, Lucille Dobrin, Tetchie Agbayani, Scott Turchin, Radu Gavor u.a.

Genre Komödie
Filmlänge 95 Minuten
Deutschlandstart
3. Juli 1986
Inhalt

Anna wird von ihrem Ex Max aus dem gemeinsamen Apartment geschmissen. Sie und ihr Freund Walter müssen sich also eine neue Bleibe suchen. Das jedoch geht nicht so einfach. Walter plagen Finanzprobleme, seit sein Vater, der sich mit erschwindelten Millionen nach Südamerika abgesetzt hat, dem Sohn diverse offene Rechnungen hinterlassen hat.

Doch Anna und Walter scheinen von einer glücklichen Schicksalsfügung zu profitieren, als ihnen ein hübsches und preisgünstiges Haus angeboten wird. Da fackelt man nicht lange, sondern setzt fix seine Unterschriften unter den Kaufvertrag.

Bald aber ist klar, dass die Villa bei näherer Betrachtung ein verputztes Ärgernis mit Dach drüber ist. Badewanne, Wasserrohre, Elektrik – alles Schrott!

Die Renovierung wird zum Abenteuer, zumal auch noch Annas Ex-Mann wieder auftaucht …

Was zu sagen wäre

Verliebtes Paar kauft ein großes Haus. Haus stellt sich als marode, baufällig, wertlos heraus. Paar muss kämpfen, um aus dem Schrott ein Heim zu machen. Das ist in etwa die Geschichte, die dieser Film an den Kinokartenkäufer bringen möchte. Und natürlich steht die Kondition des Hauses für die Kondition der Beziehung, die die beiden miteinander pflegen.

Die Story als solche ist so durchsichtig wie die billige Fassade, die das baufällige Haus zusammenhält. Kunstvoll zerfällt nach Unterzeichnung des Kaufvertrages das Gebäude in seine Einzelteile. Da haben die Special-Effects-Zauberer gute Arbeit geleistet; etwa, wenn die doch nicht so solide Treppe in den ersten Stock in sich zusammen sackt oder die halb gefüllte Badewanne durch den Boden bricht. Das ist im Kinosessel faszinierend anzuschauen. DVD-Cover: Geschenkt ist noch zu teuer (1986) Aber wäre nicht der verzweifelte Jung-Anwalt Walter die Hauptfigur, den Tom Hanks spielt, würde der Film nicht funktionieren. Der einzige Grund, sich diesen Film ansehen zu wollen lautet: Tom Hanks. Von dem wissen wir, dass er ein begnadeter Slapstick-Clown ist (Alles hört auf mein Kommando – 1985; Der Verrückte mit dem Geigenkasten – 1985; Bachelor Party – 1984; Splash – Jungfrau am Haken – 1984). Und der hält all die erwartbaren Kataströphchen mit seinem erschütterbaren Optimismus zusammen. Als Every-Guy ist Hanks in diesem Film eine Nummer für sich.

Für einen abendfüllenden Kinofilm, für den man eine Karte kaufen muss, reicht ein marodes Haus als Thema nicht. Gleiches gilt für eine Beziehungskiste wie die zwischen Walter und Anna. Denn die beiden verbindet eigentlich nicht wirklich etwas. Anna ist Violinistin im Orchestergraben. Walter ist Anwalt mit bislang noch sehr fragwürdigen Klienten. Sie sind halt zu Beginn des Films ein Paar, seit Anna nicht mehr mit dem feurigen Dirigenten Max verheiratet ist. Aber was die beiden – Walter & Anna – eigentlich verbindet, bleibt offen.

Das marode Haus soll sie richtig zusammenbringen. Das ist die Aufgabe dieses Films. Also füllen Bauunternehmer mit fragwürdigen Geschäftsmethoden, eitle Musiker und notgeile Handwerker mit goldenen Händchen die Leinwand, auf dass wir im Finale mit Neid auf das tolle Haus blicken, das die beiden sich über lauter hohe Hürden erkämpft haben.

Ein charmantes Chaos. Ein Sprungbrett vielleicht für Tom Hanks. Regisseur Richard Benjamin unterstreicht, dass er starke Elemente gut zu einem unterhaltsamen Film zusammenführen kann.

Wertung: 6 von 10 D-Mark
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