Seit 60 Jahren beschützt ein Mönch aus Tibet eine alte, geheimnisvolle Schriftrolle, die den Schlüssel zu unbegrenzter Macht enthält. Doch nun ist die Zeit gekommen, das mysteriöse Schriftstück einem neuen Wächter zu übergeben.
Einer alten Prophezeiung folgend, führt ihn die Suche nach dem geeigneten Nachfolger nach Amerika. Hier glaubt er, in dem Straßenjungen Kar den Auserwählten gefunden zu haben. Als der Mönch versucht, den unwilligen Kar, der viel mehr an der schönen Jade, als an spirituellen Erkenntnissen interessiert ist, in die Geheimnisse eines Wächters einzuweihen, tauchen seine alten Widersacher auf und bringen das ungleiche Paar in tödliche Gefahr.
Fortan kämpfen beide gemeinsam gegen die unerbittlichen Verfolger. Zusammen mit der jungen Russin Jade stehen sie schon bald der größten Bedrohung gegenüber – dem finalen Kampf um die grenzlose Macht …
Der Hüter einer alten asiatischen Legende und ein junger US-amerikanischer Tunichtgut. Anders gesagt: Yin und Yang, zwei Gegensätze ziehen sich an. Als Vorlage diente das gleichnamige Comic von Michael Avon Oeming. Damit ist die Richtung des Films klar: unterhaltsamer Quatsch mit Kampfeinlagen. Die Frage ist nur: Guter Quatsch oder lahmer Quatsch?
Es ist ja nicht so, dass aus solchen Zutaten – Comic, Legende, Kämpfer – in den vergangenen 100 Jahren nicht schon Top-Kinounterhaltung gemacht worden wäre – die alten Piratenfilme, die Ritter der Tafelrunde, Tiger & Dragon, auch Star Wars gehört in diese Kategorie, aus dem der Mönch allerlei Ideen klaut. Paul Hunter macht aus dem kugelsicheren Mönch aber keine große Unterhaltung, nichts Mystisches mit Gänsehautfaktor.
Es gibt eine Schriftrolle, der ein Nazi-Oberst seit 60 Jahren hinterher jagt, die unendliche Macht verleihen soll. Ein auserwählter Mönch hat sie in Gewahrsam und soll sie nun an einen geeigneten Nachfolger weitergeben. Nach einem wüsten Kampf im fernen Tibet kommt er nun, 60 Jahre später nach New York City und findet einen Taschendieb. Dann kabbeln sich die beiden erst mal ein bisschen. Der Mönch bewundert erstaunt die Kampfkunst des Diebes, die der sich als Filmvorführer in einem auf Asia-Filme spezialisierten Kino beim Gucken derselben angeeignet hat. Dann unterhalten die beiden sich ein bisschen, um Informationen für den Zuschauer zu transportieren. Ein Mädchen tritt auf, die betont verführerisch schaut. Dann wird wieder gegen die Nazi-Schergen gekämpft. Der freundliche Vater-Ersatz des Taschendiebs wird ermordet und dann geht es ab in den langen Schlusskampf.
Den namenlose Mönch spielt der Hongkong-Chinese Chow Yun-Fat, der sich in Hollywood gerade etabliert (Tiger & Dragon – 2000; Anna und der König – 1999; Corruptor – Im Zeichen der Korruption – 1999; The Replacement Killers – Die Ersatzkiller – 1998). Er spielt angenehm umangestrengt, freundlich lächelnd, als sei er tatsächlich im Besitz einer tieferen Wahrheit. Ein guter Gegenpol zu dem gewohnt großmäulig inszenierten Vielfilmer Seann William Scott, der allein in diesem Jahr mit drei Produktionen an den start geht (Welcome to the Jungle – 2003; "American Pie: Jetzt wird geheiratet" – 2003; American Pie 2 – 2001; Evolution – 2001; Final Destination – 2000; American Pie – Wie ein heißer Apfelkuchen – 1999).
Beeindruckend sind die Prügelszenen, selbst wenn man denen ansieht, dass die Akteure bei ihren gewaltigen Sprüngen an Seilen durch die Kulisse gezogen werden; das war schon in den 1970er Jahren bei den Bruce-Lee- und den Todeskralle-Filmen aus China nicht anders; aber die Bewegungen sind fließend, die Akrobatik elegant. Hier macht der Film Punkte mit seinen Schauwerten. Auf das Drumherum haben die Autoren keinen großen Wert gelegt, statt dessen Dramaturgie nach Vorschrift gebaut. Hier ist jede Szene so vorhersehbar, dass es als größte Überraschung des Films durchgeht, dass ein Straßenmädchen sich als die schwerreiche Tochter eines inhaftierten Russenmafia-Bosses entpuppt. Daraus macht der Film aber nichts weiter. Ist wahrscheinlich für eine heute allseits drohende Fortsetzung geplant.
<Nachtrag2004>Zu einer Fortsetzung kommt es wohl nicht. "Bulletproof Monk" an weltweit an den Kinokassen nur knapp 38 Millionen Dollar eingespielt. Gekostet hat er allerdings 52 Millionen Dollar.</Nachtrag2004>