Im England des Jahres 1685 erheben sich zahlreiche Bürger zu einer Rebellion gegen den unfähigen König James II. Der irische Arzt Peter Blood ist eigentlich nicht Teil der Rebellion, leistet aber einem Rebellen erste Hilfe, woraufhin er verhaftet und ohne angemessene Verteidigung zum Tod durch den Strang verurteilt wird. Dieses Urteil wird aber geändert, als der König erfährt, dass in der Kolonie Jamaika Sklavenmangel herrscht. So kommen Peter Blood und zahlreiche weitere Verurteilte der Rebellion nach Port Royal. Hier wird Peter von der Nichte des Plantagenbesitzers Colonel Bishop, Arabella Bishop, gekauft, die sich von seiner aufsässigen Natur gegenüber ihrem despotischen Onkel angezogen fühlt. Die Gruppe britischer Sklaven wird von Colonel Bishop und seinen Männern brutal gedemütigt und werden mit Brandzeichen für Fluchtversuche bestraft.
Peter erhält bald mehr Freiraum als die anderen Sklaven, da er als einziger fähiger Arzt der Gegend dem an Gicht erkrankten Gouverneur Steed hilft. Diesen Freiraum nutzt Peter, um für sich und die anderen Sklaven an Fluchtplänen zu arbeiten. Arabella ahnt die Pläne von Blood, verschweigt diese allerdings gegenüber ihrem Onkel, da sie sich inzwischen in den Sklaven verliebt hat. Nach einiger Zeit wird Port Royal von spanischen Freibeutern angegriffen; dies nutzen Blood und seine Mitsklaven, um das Schiff der Spanier zu entern. Sie beschießen anschließend die Schiffe der Spanier und können so gerade verhindern, dass England Port Royal verliert. Colonel Bishop betritt das von den Sklaven eingenommene Schiff und dankt ihnen für ihren Einsatz, will sich allerdings nicht für die Befreiung der Sklaven einsetzen, woraufhin er über Bord geworfen wird.
Anschließend beginnen die Männer unter Führung von Peter Blood ein Leben als Piraten. Peter Blood gilt bald als einer der erfolgreichsten Piraten der Karibik und geht ein Bündnis mit dem französischen Piraten Levasseur ein. Bei einem Beutezug fallen Levasseur der englische Lord Willoughby und Arabella Bishop in die Hände …
Ein König, der eine ungerechte Justiz etabliert, ist ein schlechter König. Und der gerade England regierende König ist ein besonderes schlechter. Michael Curtiz erzählt eine Geschichte, in der die vermeintlich Guten die Bösen und die angeblich Bösen die Guten sind.
Mit grimmem Witz zeichnet er eine verkommene englische Oberschicht, die sich mit Arroganz und Grausamkeiten den Interessen des Volkes widersetzt und die daraus resultierende Revolution als Aufstand gegen die bestehende Ordnung interpretiert. Da muss erst ein Akademiker kommen, ein Gebildeter also, um die Widersprüche zu entlarven und dann mit ordentlicher Manpower die Ordnung mit grober Gewalt vom Kopf wieder auf die Füße zu stellen.
Das ist bestes Kintopp: Der engagierte Arzt, der sich von seiner gestrengen Haushälterin fröhlich frotzelnd verabschiedet, er sei morgen wieder da und dann in das jahrelange Abenteuer eines „Diebes und Piraten“ gestoßen wird, an dessen Ende Ehre und die Liebe steht. Michael Curtiz zeichnet einen großen Bogen von dem unbekannten Arzt bis hin zum Freiheitskämpfer mit dem raunenden Namen "Blood", der zu einem Arzt so ungeschickt passt wie er prophetisch ist für einen Piraten. Und Errol Flynn geht in dieser Rolle auf, widersteht den arroganten Obrigkeiten, hält den Kopf auch gegenüber schönen Frauen oben und bellt beherzt Kommandos im größten Kampflärm, ohne dabei jemals einen seiner Leute aus den Augen zu verlieren.
Flynn zur Seite gestellt hat Michael Curtiz eine wunderbare Truppe verschrobener Kerle, sofort wiedererkennbar, die dem Film durch ihre teils aus Naivität, teils aus kantiger Klugheit gesprochenen Dialoge eine Leichtigkeit geben, die den Film mit seiner prachtvollen Ausstattung schweben lassen; und mittendrin Olivia de Havilland, die mehr ist, als das Hübschchen an seiner Seite. Aus der Funktion der Story-Vorantreiberin, die ihre Figur im Drehbuch inne hat, macht sie ein menschliches, weibliches, smartes Wesen.
"Captain Blood", vordergründig nur ein Piratenabenteuer, ist ein komplexer Film, der klug erzählt, sarkastisch aufspießt und großartig inszeniert ist.
Der Film basiert auf dem Roman "Captain Blood" von Rafael Sabatini. Nachdem die Filme "Treasure Island" und "The Count of Monte Christo" beim Publikum 1934 gut angekommen waren, entschied man sich für eine Neuverfilmung des Captain Blood-Filmes von 1923. Das Budget betrug weniger als eine Million Dollar. Robert Donat und Jean Muir sollten ursprünglich die Hauptrollen spielen, Donat musste aber wegen seiner angeschlagenen Gesundheit absagen. An seiner Stelle verpflichtete man Errol Flynn, der vorher nur in kleinen Filmen gespielt hatte und noch unbekannt war. Muir wurde ebenfalls durch die 19-jährige Olivia de Havilland ersetzt, die erst in diesem Jahr mit drei Filmen ihr Debüt gab.
Viele Szenen des Filmes wurden während des Sommers 1935 im Studio gedreht. Einige Szenen – etwa der Schwertkampf zwischen Basil Rathbone und Flynn – wurden am Laguna Beach in Kalifornien gedreht, keine Szene jedoch in der Karibik, wo der Film eigentlich spielt. Die Seeschlacht am Ende des Filmes griff auf knapp 2.500 Statisten zurück, was damals eine sehr hohe Zahl war. Auch Vorlagen und Requisiten aus dem Stummfilmoriginal wurden genutzt.
Errol Flynn drehte später noch sieben weitere Filme mit Olivia de Havilland und zehn weitere Filme mit Michael Curtiz, obwohl Flynn und der als streng geltende Curtiz sich während der Dreharbeiten oft stritten. Während der Produktion musste Flynn auch wegen Neuausbruch seiner Malaria behandelt werden, die er sich in Papua-Neuguinea zugezogen hatte.
Der Film erhielt sowohl bei Kritikern als auch beim Publikum positive Resonanz. Er wurde für fünf Oscars nominiert, konnte zwar keinen gewinnen, aber zählte dennoch zu den Kassenschlagern des Jahres.