Michael Clayton war mal ein klasse Anwalt. Aber irgendwie hat er den Erfolg nicht festhalten können. Heute arbeitet er – zwar in einer der größten und edelsten Societäten der Stadt, aber – als Ausputzer. Er bereinigt die gewissen Probleme der Klienten – eine Mischung aus Fußabtreter, Prügelknabe und Haudrauf.
Sein Kollege Arthur Edens soll für einen internationalen Chemikalienhersteller eine Milliarden-Dollar-Klage abwenden. Aber Edens funktioniert nicht so recht. Er hat Zeifel, flippt aus und sabotiert den Fall. Michael Clayton soll die drohende Katastrophe abwenden. Er soll den milliardenschweren Klienten bei der Stange halten, seinen Kollegen und Freund Arthur ins rechte Gleis zurücksetzen – und die Milliardenklage abwenden.
Keine besondere Aufgabe für Clayton. Eine wie so viele andere. Außer, dass Arthur sein bewunderter Freund ist. Und Clayton plötzlich Zweifel befallen …
Kein Kino für die Popcorn-Generation. Nach zehn Minuten sind schon so viele Sätze gesprochen, wie in zwei durchschnittlichen Vin-Diesel-Filmen zusammen. Weil die Wortgewalt schon losgeht, als der Vorhang noch gar nicht ganz auf ist, hat der Zuschauer anfangs etwas Probleme, dem Geschehen auf der Leinwand – was nicht immer mit dem (aus dem Off) Gesagten übereinstimmt – zu folgen. Im Laufe des Films, der aus Rück- und Vorblenden besteht, kann man das Verstehen aber in Ruhe nachholen.
Robert Elswit hat als Director of Photography große Bilder gedreht, Tony Gilroy eine nahezu altmodische Geschichte um Geld, Rache und Moral geschrieben und inszeniert. Und George Clooney („The Good German” – 2006; Good Night, and Good Luck. – 2005; Ein (un)möglicher Härtefall – 2003; Geständnisse – Confessions of a Dangerous Mind – 2002; Solaris– 2002; Ocean's Eleven – 2001; Der Sturm – 2000; O Brother, Where Art Thou? – 2000; Three Kings – 1999; The Thin Red Line – 1998; Out of Sight – 1998; Projekt: Peacemaker – 1997; Batman & Robin – 1997; Tage wie dieser … – 1996; From Dusk Till Dawn – 1996), Tilda Swinton, Sydney Pollack und Tom Wilkinson siedeln mit ihrer Arbeit hier irgendwo zwischen großartig und göttlich.
Das erwähnte Altmodische macht den Film allerdings auch etwas zäh. Es gibt Szenen, die scheint man schon zu kennen, bevor sie vorbei sind. Da hätte man es doch gern, wenn es weiterginge.