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Plakatmotiv: Friedhof der Kuscheltiere (1989)

Vom Horror der Buchvorlage
bleibt weiter nichts übrig

Titel Friedhof der Kuscheltiere
(Pet Sematary)
Drehbuch Stephen King
nach seinem gleichnamigen Roman
Regie Mary Lambert, USA 1989
Darsteller

Dale Midkiff, Fred Gwynne, Denise Crosby, Brad Greenquist, Michael Lombard, Miko Hughes, Blaze Berdahl, Susan Blommaert, Mara Clark, Kavi Raz, Mary Louise Wilson, Andrew Hubatsek, Liz Davies, Kara Dalke, Matthew August Ferrell u.a.

Genre Fantasy, Horror
Filmlänge 103 Minuten
Deutschlandstart
9. November 1989
Inhalt

Louis Creed zieht mit seiner Frau und seinen Kindern in ein neues Haus. Sein Nachbar Jud Crandall zeigt ihnen in der Nähe einen abgelegenen Tierfriedhof, der ein düsteres Geheimnis birgt.

Als die Katze der Familie auf der Straße überfahren wird, begräbt Louis das Tier an dem sagenumwobenen Ort, der indianischen Ursprungs sein soll. Der ebenfalls anwesende Jud erzählt Louis, dass die Legende von einem Fluch berichtet, der auf der Erde lastet.

Einen Tag später kehrt die Katze quicklebendig zurück, doch ihr Wesen hat sich auf beunruhigendes Weise verändert. Das Schicksal will es, dass wenig später Gage, der jüngste Sohn der Creeds, ebenfalls bei einem Autounfall ums Leben kommt. Jetzt muss sich Louis überlegen, ob er die Kräfte des Indianischen Ortes nutzen soll …

Was zu sagen wäre

Das eigene Kind zu Grabe tragen zu müssen, muss mit das Schlimmste sein, was Menschen widerfahren kann. Insofern ist es nicht verwunderlich, wenn Stephen King im Vorwort der Taschenbuchausgabe seines Romans "Friedhof der Kuscheltiere" sagt, es handele sich bei diesem Roman um „die furchtbarste Geschichte", die er je verfasst habe. DVD-Cover (US): Pet Sematary (1989) King selbst hat drei Kinder. Er ahnt also, wovon er schreibt, wenn er die Familie Creed ihren kleinen Sohn verlieren lässt.

Ob Mary Lambert Kinder hat, weiß ich nicht, sie hat zwischen 1984 und 1986 Musikvideos für Madonna und Janet Jackson inszeniert und 1987 mit mit ihrem Leinwanddebüt "Siesta" einen Achtungserfolg hingelegt. Ihre Kinoversion von Kings "Friedhof der Kuscheltiere" hat weder den Rhythmus eines Musikvideos noch verströmt sie Achtung. Obwohl Stephen King das Drehbuch geschrieben hat. Lambert scheitert, woran die meisten King-Verfilmungsregisseure scheitern: Der Mann beschreibt in seinen Romanen den Horror im Alltäglichen in einer Wortgewandheit, der mit der Bildsprache des Kinos schwer beizukommen ist.

Die wirklichen Horrorszenen – nach Erde stinkender Kater, mit Skalpell mordendes Kleinkind – spielen sich auf nur wenigen der 380 Roman-Seiten ab. Was passiert im "Friedhof der Kuscheltiere" schon groß im Bild? Großteils das Leben einer nach Ludlow zugezogenen Familie mit problematischen Schwiegereltern, die an einem neuen Ort Wurzeln schlagen möchte. Weil das aber in einem als Horror plakatierten Film eher nichts her gibt, raunt also die im Film auf den alten Nachbarn Jud Crandall reduzierte Bevölkerung von Ludlow kurz nach dem Titelvorspann was von Geheimnisvollem, Gefährlichem, von dem man besser die Schaufel ließe. Ich bin dann zwar nicht gegruselt von den präsentierten Bildern, weiß im Kinosessel als Erstbesucher dieser Geschichte aber immerhin, dass da offenbar noch was kommen muss. Was zu wenig ist. Und zu wenig bleibt.

Mary Lambert findet für den Horror der jungen Familie keine Bilder im Drehbuch von Stephen King. Klar! Wenn das Filmstudio von einer Stephen-King-Verfilmung blutspritzenden Horror erwartet, steht die Regisseurin auf verlorenem Posten. Und dann stehen ihr auch noch Schauspieler zur Verfügung, die sich ihre Lorbeeren in TV-Serien verdient haben. Dale Mitkiff (Vater Louis) etwa hat in seiner Biografie die Rolle des jungen Jock Ewing stehen in "Dallas: Wie alles begann". Denise Crosby (Mutter Rachel) kann auf Kurzauftritte in Kinofilmen wie Skin Deep (1989); Der Fluch des rosaroten Panthers (1983); Nur 48 Stunden (1982); Der rosarote Panther wird gejagt (1982); 10 – Die Traumfrau (1979) verweisen. Im "Friedhof der Kuscheltiere" packt mich Crosby, die hier eine Hauptrolle spielt, nicht.

"Friedhof der Kuscheltiere" ist ein Zombiefilm, dessen Zombies zu spät in Erscheinung treten und dann keinen bleibenden Schrecken verbreiten.

Wertung: 3 von 10 D-Mark
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