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Plakatmotiv: Ghostbusters: Frozen Empire (2024)

Sehr viel Lärm um gar nichts.
Oder: Ein sehr kalter Entzug

Titel Ghostbusters: Frozen Empire
(Ghostbusters: Frozen Empire)
Drehbuch Gil Kenan & Jason Reitman
Regie Gil Kenan, USA, Kanada 2024
Darsteller

Paul Rudd, Carrie Coon, Finn Wolfhard, Mckenna Grace, Kumail Nanjiani, Patton Oswalt, Celeste O'Connor, Logan Kim, Emily Alyn Lind, James Acaster, Bill Murray, Dan Aykroyd, Ernie Hudson, Annie Potts, William Atherton, Shelley Williams, Chris Tummings, John Rothman u.a.

Genre Abenteuer, Komödie
Filmlänge 115 Minuten
Deutschlandstart
21. März 2024
Inhalt

Die Spengler-Familie kehrt dahin zurück, wo alles begann: in die ikonische New Yorker Feuerwache. Dort tun sie sich mit den originalen Ghostbusters zusammen, die ein streng geheimes Forschungslabor eingerichtet haben, um die Geisterjagd auf das nächste Level zu heben.

Doch als die Entdeckung eines antiken Artefakts eine böse Macht freisetzt, müssen die alten und die neuen Ghostbusters gemeinsame Sache machen, Plakatmotiv: Ghostbusters: Frozen Empire (2024) um ihr Zuhause zu beschützen und die ganze Welt vor einer zweiten Eiszeit zu bewahren …

Was zu sagen wäre

Muss man eigentlich in Ehren Ergraute und Verstorbene immer wieder reanimieren? Okay, es geht in diesem Film ja um Geisterjäger, also braucht's auch Geister. Aber schöner wäre es gewesen, wenn wir bei Erwähnung der "Ghostbusters" an die schöne Zeit in den 1980er Jahren erinnert würden, in denen die Originalfilme in den Kinos liefen.

Aber die Verwurster in den Hollywoodstudios können ja nichts einfach in Ruhe lassen. Was Kasse verspricht, vor allem, was Kasse verspricht, ohne dass man dem von allerlei Nachbarspielplätzen abgelenkten Publikum noch viel erklären muss, wird wieder ausgegraben. Aus dieser Warte gesehen war schon der Legacy-Film von 2021 ein Tritt vors Schienbein. Aber der war wenigstens noch unterhaltsam, spielte auf dem platten Land, statt ins der vertikalen Stadt und hatte dann auch noch ein paar echte Überraschungen im Köcher – und mit Mckenna Grace als Teenie-Tochter Phoebe eine entzückende, gut gelaunte Besserwisserin mit profunder Bildung.

Phoebe ist dann auch das Zentrum des neuen Films, jetzt 15 Jahre alt, in den für dieses Alter üblichen Teenagernöten auf der Suche nach sich selbst und nach ihrem Weg und auch diesmal wieder cleverer als alle anderen. Prompt dreht sich in diesem Geisterjägerfilm nun alles um family values, darüber, wie wichtig Familie ist. Also davon, wovon Hollywoodautoren immer dann erzählen, wenn sie eigentlich nichts mehr zu erzählen haben. "Familie" geht immer. Deswegen ist auch das zugehörige Filmplakat so mit Leuten überlaufen: Von Film zu Film werden es halt mehr Figuren, die erzählt werden müssen; ob sie eine entscheidende Rolle spielen, sagt uns dann eine potenzielle Fortsetzung.

Die Geister sind Nebensache, müssen halt stattfinden, wenn der Film sie schon im Titel trägt. Da sind neben den vielen hundert Geistern, deren Protoplasma die professionellen Geisterjäger im Laufe ihres jahrzehntelangen Schaffens in ihrer Ecto-Containment-Einheit eingekerkert haben, Plakatmotiv: Ghostbusters: Frozen Empire (2024) dazu eine einsame Geistin mit Namen Melody – einst ein bei lebendigem Leib verbranntes Mädchen, das gerne zu ihrer Familie zurück will und jetzt aus den falschen Motiven die Nähe zu Phoebe sucht, die gerade herauszufinden versucht, was das mit dieser Familie eigentlich bedeutet, und schließlich "Garraka", der Hauptschurke des Stücks. Der will die Welt mit einer Armee von Geistern erobern, weil … weil er das schon vor 100 Jahren und vor 1000 Jahren versucht hat und dabei stets von der Familie der "Feuermeister" in die Schranken gewiesen wurde.

Aber eigentlich ist das eben auch egal. Garraka spielt im Film am Ende eine kurze Rolle für die final action. Im Film vorher tauchen immer mehr, mittlerweile durch und durch professionalisierte Geisterjäger auf, die Material bieten für eine Serie auf Netflix oder Disney+. Es muss viel erklärt werden, viel Filmzeit wird geopfert, um bekannten Geistern – und Walter Peck, 1984 Verwaltungsfachbeamter, heute Bürgermeister – Auftritte zu bieten, die zwar keine Rolle für die Handlung spielen, aber in früheren Filmen schon lustige Sidekick-Auftritte boten.

Und das war es dann auch schon. Nichts an diesem neuen Film ist fesselnd. Eine spannende Geschichte findet nicht statt. Die gefühlvollste Szene ist die, in der Phoebe am nächtlichen Washington Square in Manhattan auf Melody trifft, die als einsamer Geist herumirrt und mit Phoebe eine Partie Schach spielt. Oder interessiert sich wirklich jemand dafür, dass der mal als sexiest Man alive apostrophierte Paul Rudd hier den Freund der Mutter spielt, der versucht, bei deren Kindern zu einer familiären Autoritätsperson heranzureifen? In einem Ghostbusters-Film?

Nichts an diesem lediglich Erinnerungen verwertenden Film ist erinnerungswürdig.

Wertung: 1 von 8 €uro
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