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Plakatmotiv: Drachenzähmen leicht gemacht 2 (2014)

Gelungene Fortsetzung. Spektakuläre Bilder,
bunte Drachen und fliegende Schafe. Knuffig.

Titel Drachenzähmen leicht gemacht 2
(How to Train Your Dragon 2)
Drehbuch Dean DeBlois
frei nach der Buchserie von Cressida Cowell
Regie Dean DeBlois, UK, USA 2014
Stimmen

Jay Baruchel, Daniel Axt, Gerard Butler, Dominic Raacke, Craig Ferguson, Thomas Nero Wolff, America Ferrera, Emilia Schüle, Jonah Hill, Tim Sander, Christopher Mintz-Plasse, Hannes Maurer, T. J. Miller, Nico Sablik, Kristen Wiig, Britta Steffenhagen, Cate Blanchett, Martina Hill, Djimon Hounsou, Wolfgang Wagner, Kit Harington, Dennis Schmidt-Foß u.a.

aufgeführt sind Stimmen der Original- und der deutschen Kinoversion

Genre Animation, Abenteuer
Filmlänge 102 Minuten
Deutschlandstart
24. Juli 2014
Inhalt

Seit Hicks und Ohnezahn vor fünf Jahren den Kampf zwischen den Bewohnern der Insel Berk und den Drachen beendet haben, leben Wikinger und Drachen friedlich zusammen.

Während Astrid, Rotzbakke und der Rest der Gang sich gegenseitig im Drachenrennen herausfordern, fliegen die Freunde Hicks und Ohnezahn durch die Lüfte, um neue Welten zu entdecken. Bei einer Erkundungstour entdecken Hicks, Astrid und Ohnezahn eine Gruppe von Drachenjägern unter Führung des jungen Eret, von dem sie von der Existenz weiterer Drachen und Drachenreiter erfahren – und von Drago Blutfaust, einem blutrünstigen Eroberer, der Drachen für seine Armee abrichtet.

Bei ihrer Suche nach Drago begegnen Hicks und Ohnezahn tatsächlich einem maskierten Drachenreiter. Der lässt die beiden von seinen Drachen gefangen nehmen und zu einer versteckten, riesigen Eishöhle bringen, die sich als das Zuhause unzähliger Drachenarten entpuppt. Plakatmotiv: Drachenzähmen leicht gemacht 2 (2014) Eine weitere Überraschung bietet die Identität des Maskierten, denn es handelt sich um Valka, Hicks’ seit Jahren totgeglaubte Mutter. Diese hatte ihre Familie verlassen, als Hicks noch ein Säugling war, da sie erkannt hatte, dass Drachen keine Monster, sondern mitfühlende Geschöpfe sind. Seitdem lebt sie hier und erforscht die Drachen.

Indessen hat Astrid, die Hicks’ Spur verloren hat, ihre Freunde zusammengetrommelt. Mit Eret als unfreiwilligem Führer fliegen sie zu Dragos Lager in der Annahme, dieser hätte Hicks dort gefangengesetzt. Dort werden sie aufgespürt und selbst gefangen genommen. Als Drago durch Astrid von den Drachenreitern aus Berk erfährt, beschließt er, das Versteck des Alpha-Drachen und danach Berk zu zerstören. Astrid und die anderen werden zum Tode verurteilt.

Hicks und Ohnezahn müssen zusammenhalten und sich für das einsetzen, woran sie glauben. Dabei erkennen sie, dass sie nur zusammen die Kraft haben, die Zukunft für die Menschen und Drachen zu verändern

Was zu sagen wäre

Vier Jahre haben sich die Produzenten Zeit gelassen, bevor sie ihren Erfolg von 2010 weiterspinnen. Die Zeit hat sich gelohnt. Dir Qualität der Computerkünstler, die Computer selbst und vor allem die Grafikprogramme, mit denen die Welt der Drachen und Wikinger erschaffen werden, hat einen großen Schritt nach vorne getan.

Im ersten Drittel schwelgt Regisseur Dean DeBlois in eleganten Flugaufnahmen, bei denen Hicks und Ohnezahn ihr beträchtlich entwickeltes Können in der Luft  demonstrieren. Sie gleiten durch Wolkendecken in roséfarbene Sonnenuntergänge, kräuseln die Meeresoberfläche, wenn sie wenige Zentimeter über dem Wasser entlangschießen. Plakatmotiv: Drachenzähmen leicht gemacht 2 (2014) Da macht es schon Spaß, einfach zuzuschauen, wo sich noch keine Gesichte abzeichnet.

Hicks, der kluge Häuptlingssohn aus dem ersten Teil, ist reifer geworden und noch mehr davon überzeugt, dass er kein Anführer ist, schon gar kein Krieger. Während seine Altersgenossen wilde Drachenrennen veranstalten, bei denen vor allem knuffige Schafe in hoher Zahl für Punktwürfe missbraucht werden – nicht unbedingt für Tierfreunde geeignet, für alle anderen aber goldige Szenen – kartografiert Hicks die Welt bei raumgreifenden Erkundungsflügen immer weiter weg von Zuhause. Er ist ein Forscher, will uns die erste halbe Stunde des Films zeigen und lässt sich Zeit.

Bevor es dann Schlag auf Schlag geht. Es gehört zum Wesen einer Fortsetzung, dass sie das Spielfeld des Originals erweitert. Lebte Teil 1 vom kleinen Dorf und dem Drachennest in seiner Nähe, bekommen wir es jetzt mit zwei Drachennestern und zwei gigantischen Alphatieren zu tun, die ihr jeweiliges Nest beherrschen, der eine gütig, der andere nicht so. Wir bekommen es mit einem Krieger zu tun, dem Hicks mit seiner Friedensbotschaft nicht beikommen kann. Stattdessen werden im Laufe des Films seine Verwandtschaftsverhältnisse neu justiert, Blutsverwandte kommen, Blutsverwandte gehen; auch der Dramaquotient ist gegenüber dem Vorgänger, der in erste Linie auf Witz und Charme gesetzt hat, gestiegen. Jetzt muss sich die junge Hauptzielgruppe mit vorgeblichem Verrat, Tod und Verderben auseinandersetzen und wird dafür mit entwaffnend bedingungsloser Liebe belohnt.

Und es gibt gegenüber dem Vorgänger sehr viel mehr der bunte Drachen, einer lustiger als der andere; vor allem die Babydrachen, die einfach auf gar niemanden hören, stechen heraus. Auch hier macht sich die gestiegene Qualität der Animationscomputer bezahlt.

Aus dem Einer gegen alle anderen, das der Film von 2010 thematisierte, ist 2014 ein Einer mit Freunden gegen eine Übermacht in sehr schönen Bildern geworden. Gut, dass sich Dreamworks vier Jahre Zeit mit dieser Fortsetzung gelassen hat.

 

Wertung: 6 von 8 €uro
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