Ostern in Holly Springs, einer kleinen Stadt in Mississippi. Camille Dixon, eine ältere Junggesellin, ist Regisseurin im von ihr adaptierten Stück "Salome", das in der Presbyterianischen Gemeinde aufgeführt werden soll. Ihre jüngere Schwester Cora spielt die Hauptrolle und gilt als Mutter von Emma, die gerade erst wieder nach Holly Springs zurückgekehrt ist.
Bei den Vorbereitungen zur Aufführung entdeckt Camille, dass sich ihre Tante "Cookie" Orcutt das Leben nahm. Um die Familienehre nicht in der Öffentlichkeit durch diesen schockierenden Selbstmord in Verruf zu bringen, isst sie den Abschiedsbrief auf und lässt alles nach einem Einbruch aussehen. Das bringt die Polizei zu Willis Richland, Cookies bestem Freund, der diese nach einem Kneipenbesuch in der Nacht zuvor besucht hatte. Die ganze Stadt weiß, dass Willis nicht der Täter war, doch ein außerstädtischer Ermittler ist sich da nicht so sicher. Willis wird daher festgenommen und kommt in Untersuchungshaft.
Allerdings gerät am Ostersonntag, dem Tag der Theaterpremiere, Camille in Verdacht, da sie beim Beseitigen der Tatwaffe vom Nachbarsjungen beobachtet wurde. Da Camille ihre Schwester Cora darauf eingeschworen hatte, den Suizid nicht an die Öffentlichkeit gelangen zu lassen, ist Cora nun nicht mehr bereit, den auf ihrer Schwester lastenden Mordverdacht zu zerstreuen …
Cookie's Fortune oder wie es ein großer Regisseur schafft, aus einer Kleinstadt eine Art gesellschaftlicher Weltformel zu machen. Robert Altman präsentiert mit dieser Sittenkomödie eines seiner messerscharf beobachteten Gesellschaftspanoramen (The Gingerbread Man – 1998; Prêt-à-Porter – 1994; Short Cuts – 1993; The Player – 1992; "Nashville" – 1975; Der Tod kennt keine Wiederkehr – 1973; "McCabe & Mrs. Miller" – 1971; M.A.S.H. – 1970).
Wunderbar entspannt führt der Regisseur ein blendend aufgelegtes Ensemble durch diese Kleinstadtballade, die auch Krimifarce, Sozialsatire und Studie über Liebe, Neid und Heuchelei ist. Die Story ist es nicht, die diesen Film so amüsant sehenswert macht. Es sind die souverän gewählten Bilder, die charmanten Beobachtungen, die diesen Film – nicht zu etwas Besonderem, Herausragendem – aber zu einem kleinen Meisterwerk machen. Glenn Close in ihrer Paraderolle als zwanghaft Getriebene ist sehenswert und Julianne Moore als vermeintlich Debile zieht hier alle Register, die den Zuschauer aus seinem Sitz katapultieren.