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Plakatmotiv: Doom – Der Film (2005)

Ein langweiliger Film

Titel Doom – Der Film
(Doom)
Drehbuch Dave Callaham & Wesley Strick
nach dem gleichnamigen Ego-Shooter-Videogame von id-Software
Regie Andrzej Bartkowiak, UK, Tschec., D., USA 2005
Darsteller

Karl Urban, Rosamund Pike, Dwayne "The Rock" Johnson, Deobia Oparei, Ben Daniels, Razaaq Adoti, Richard Brake, Al Weaver, Dexter Fletcher, Brian Steele, Yao Chin, Robert Russell, Daniel York, Ian Hughes, Sara Houghton, Blanka Jarosova, Vladislav Dyntera, Petr Hnetkovský u.a.

Genre Action, Horror
Filmlänge 105 Minuten
Deutschlandstart
27. Oktober 2005
Inhalt

Funkstille. Der Kontakt mit der Mars-Station ist abgebrochen. Seit Tagen kein Lebenszeichen. In der letzten übermittelten Nachricht war von einer Quarantäne der Stufe 5 die Rede. Ein missglücktes Experiment?

Ein Sondereinsatzkommando der Marines wird auf den Weg geschickt, das Rapid Response Team. Kommandiert vom knallharten Sarge ist es eine Truppe verschiedenster Charaktere, unter anderem der zurückhaltende und ruhige John "Reaper" Grimm, für den dieser Einsatz besondere Bedeutung hat, denn seine Schwester Samantha arbeitet als eine der Forscherinnen in dem Labor.

Als die Truppe auf dem Mars ankommt und den Komplex unter Quarantäne stellt, entwickelt sich das, was als ein kurzer Aufräumtripp begann, zu einem Albtraum. Plakatmotiv (US): Doom (2005) Denn die Kreaturen, gegen die die Marines anzutreten haben, scheinen der Hölle selbst entsprungen.

Und als sei dies nicht Problem genug, entdecken sie auch bald das schreckliche Geheimnis dieser Monster, welches dem skrupellosen Forscher Dr. Carmack zum Verhängnis wurde …

Was zu sagen wäre

Am Ende ist der Film dann ganz bei seiner Vorlage, dem Videospiel "Doom", das 1993 auf dem Markt kam und das Genre des Ego-Shooters in der Spielwelt etablierte, die einen elektrisierte, die anderen wegen brutaler Gewalt abstieß. Kurz vor dem finalen Showdown schaltet der Film knapp fünf Minuten in die Ego-Shooter-Perspekteive, die Kamera tigert durch dunkle Gänge, immer schwebt eine schwere Waffe im Bild und dauernd werden Kreaturen unterschiedlicher Größe erschossen – mal einfache Zombies, mal Schleimtriefende Riesen, mal der Pinky Demon, den man aus dem Spiel kennen kann.

Der Rest des Filmes unterscheidet sich kaum von diesen fünf Minuten, nur dass auf die Ego-Perspektive verzichtet wird. Am Anfang lernen wir ein paar harte Kerle kennen, die in einer Art Freizeitraum sitzen und sich gegenseitig zeigen, wie geil sie sind. Der Raum hat keine Fenster, wir befinden uns offenbar auf einer Station. Irgendwo. Diese Art von Männern hat sich seit James Cameron seligen Dwayne Johnson, der seit seinen Auftritten in der Mumie-Serie unter seinem Wrestlingnamen "The Rock" auftritt ("Be Cool – Jeder ist auf der Suche nach dem nächsten großen Hit" – 2005; Walking Tall – Auf eigene Faust – 2004; Welcome to the Jungle – 2003). Johnson gibt einen in Befehle vernarrten Soldaten, der einsilbige Sätze brüllt, meistens irgendwie drohend guckt und feuchte Hände kriegt, wenn er eine große Summe sieht. Aliens-Zeiten nicht verändert, nur waren sie damals, 1986, noch originell. Jetzt sind sie eben einem Computerspiel entsprungen und bringen die entsprechende charakterliche Flachheit mit. Seine Mitstreiter sind ungefähr genau so, nur nicht so prominent. Bis auf Karl Urban (Die Bourne Verschwörung – 2004; Der Herr der Ringe: Die Rückkehr des Königs – 2003) und Rosamunde Pike (Stolz & Vorurteil – 2005; James Bond 007 – Stirb an einem anderen Tag – 2002), Plakatmotiv (US): Doom (2005) die hier ein Zwillingspaar spielen; dass die beiden sich gar nicht ähnlich sehen, fällt in der ewigen Dunkelheit nicht weiter ins Gewicht.

Nachdem wir also die Männer ein bisschen kennengelernt haben – und ahnen, dass es da mehr auch nicht kennenzulernen gibt – fangen wir im Kinosessel an zu wetten, wer einen kurzen Auftritt haben wird, wer ein wenig länger durch die dunklen, kunstvoll bunt beleuchteten Gänge schleichen kann und wer wohl überlebt. Und Überraschung: Ein paar mal habe ich falsch gelegen. Aber es ist auch schwer, die Leute auseinanderzuhalten. In der dauernden Dunkelheit – deren Ausstattung übrigens optisch dem Spiel "Doom 3" entlehnt ist.

Gleich zu Beginn des Films ist von Genexperimenten die Rede, die offenbar aus dem Ruder gelaufen sind. Und was dann im letzten Drittel als die große Überraschung präsentiert wird, ist dann auch prompt gar nicht überraschend. Nur so viel: Die Dämonen und mystischen Bezüge aus der Game-Vorlage haben es nicht in den Film geschafft; im Film sind die Monster Mutationen, die meistens tatsächlich aussehen wie stinknormale Zombies. Aber einige sind auch ordentlich glibberig geraten, lassen sich aber mit ein paar Schüssen erledigen.

Der Film ist in seinem 08/15-mit Horror und seinem Action-Krawumm langweilig. Die Figuren uninteressant, die Dramaturgie undramatisch, die Schauplätze zusammengestellt aus der Resterampe alter Science-Fiction-Serien und die Handlung – nun ja, abgeschrieben aus einem Ego-Shooter. Immerhin: "Doom – Der Film" unterstreicht, dass Computerspiele und Kinofilme zwei sehr unterschiedliche Genres sind und es uns nicht in die Sessel drückt, wenn eine Kamera in der Ich-Perspektive durch dunkle Gänge rennt und Kreaturen zerblastert. Da wollen wir schon lieber selbst den Joystick halten.

Wertung: 1 von 6 €uro
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