Ein junger Mann wird durch einen Fahrstuhl aus dem Boden inmitten einer Gruppe junger Männer ausgesetzt – erinnern kann er sich an nichts; das gehe vorbei, sagen die anderen. Diese haben gelernt, mit ihrer speziellen Situation umzugehen. Was die Situation so speziell macht? Sie sind eingeschlossen von einer gigantischen Mauer, welche ihr Gebiet, auf dem sie sich eingerichtet haben, von dem unheimlichen und tödlichen Labyrinth abschirmt, welches sie vollständig umgibt.
Jeglicher Ausbruchsversuch endete bisher mit dem Tod derer, die das Labyrinth durchqueren wollten. Doch als in Teresa zum ersten Mal ein junges Mädchen durch den Fahrstuhl zu ihnen transportiert wird, ändert sich alles. Denn sie hat eine Nachricht für die Jungs bei sich – und sie kennt den jungen Mann, der zuletzt kam. Sein Name ist Thomas …
Das ultimative Coming-of-Age-Adventure-Drama. Ein junger Mann wird ausgesetzt in eine Wildnis, in eine sehr klar definierte Welt mit einer klar hierarchisierten Gesellschaft mit klaren Regeln. Und dieser Mann ist „anders“, weil er „neugierig ist“.
Das folgt dem gängigen Schema: der juvenile Held ist anders, weil der böse Zauberer ihn nicht töten konnte, weil sie sich keiner Gruppierung innerhalb ihrer Welt zuordnen lässt, weil sein Vater der promiskuitive Göttervater Zeus war und so weiter.
Der Held muss sein anders-sein anerkennen, die richtigen Schlüsse daraus ziehen, sich gegen Widerstände in seiner gewohnten Welt durchsetzen und die Gesellschaft in die Freiheit führen. Und man hat sich eine Buchvorlage gesichert, die sich ganz gut verkauft hat.
In der Verfilmung liegt die Aufmerksamkeit nicht auf kompexen Denkanstrengungen. Würden alle Waisen auf dieser „Lichtung“ da zwischen den Mauern frei denken, wären ihnen längst mal Zweifel an ihrem Tun und ihrem Dasein gekommen – „Das ist gegen die Reglen!“, sagt einer dauernd. Also haben sich alle willenfrei unter die Knute dreier Regeln geworfen, die einer der ersten hier zum Überleben aufgestellt hat und niemand hat in den zurückliegenden Jahren gemerkt, dass sie mit diesen Regeln nicht recht weiterkommen. Bis schließlich jener Thomas kommt, der schon in der Bibel als „der Zweifler“ umschrieben wurde.
In seiner Struktur also wirkt der Film wie Gebrauchskunst, eine Auftragsarbeit mit „Herr der Fliegen“-Touch. Der Auftrag des Studios lautete demnach: Macht was, woraus wir einen Drei- oder Vierteiler für junge Teenager machen können. Auftrag angenommen. Auftrag erfolgreich ausgeführt. Der Film ist spannend erzählt, abwechslungsreich designt, mit iggeligen Maschinenmonstern, die für ordentlich Nägelbeiß-Szenen sorgen, und er ist ordentlich besetzt.
Mit Dylan O'Brien gibt einer der Jungstars der Saison die Hauptrolle. Dessen Hauptaugenmerk gilt – obwohl romantische Avancen, gar erotosche in solchen Filmen keine Rolle spielen – dem einzigen Mädchen der Testoreon-Truppe, der Kaya Scodelario („The Truth About Emanuel“ – 2013; „Spike Island“ – 2012; Kampf der Titanen – 2010; Shank – 2010; Moon – 2009) mit dunklem Blauauge und Hasenzähnchen süßes Mackertum verleiht.
The Maze Runner – Die Serie im Kino
- Maze Runner – Die Auserwählten im Labyrinth (2014)
- Maze Runner – Die Auserwählten in der Brandwüste (2015)
- Maze Runner – Die Auserwählten in der Todeszone (2018)