Zum Leben erwachte, sadistische Spielzeugsoldaten treten an, nicht nur ihre einprogrammierte Mission – Vernichtung ihrer hasenherzigen Monster-Opponenten – zu erfüllen, sondern versetzen im Zuge ihrer Mission Destructible eine idyllische Kleinstadt in Angst und Schrecken.
Der 14jährige, rebellische Alan kümmert sich um den Spielzeugladen seines Vaters, während der einen Fortbildungskurs belegt. Alan missachtet die Verbote seines Vaters, als er dem Fahrer der Globotech-Firma Kriegsspielzeug abschwatzt. Die mit defekten militärischen Mikrochips versehenen Püppchen gehören zum Kommando Elite, die unter Führung von Chip Hazard ihre Gegner plattmachen sollen. Diese Gegner sind schreckhafte Monstermutanten, die von Archer, einer Kreuzung aus Mann und Löwe zusammengehalten werden.
Zunächst verwüstet das Kommando Elite den väterlichen Spielzeugladen, um dann den Angriff auf Alans Elternhaus zu verlegen, wo sich ihre angeblichen Feinde, die Gorgoniten, versteckt halten. Es dauert nicht sehr lange, da wird auch vor den menschlichen Befehlshabern nicht mehr Halt gemacht und zur Belagerung und schließlich zur Gefangennahme von Alans Schwarm Christy übergegangen.
Mit vereinten Kräften blasen Menschenkinder und deren Eltern zum erbitterten Gegenangriff …
Das sieht Joe Dante irgendwie ähnlich. Da haben 1995 die niedlichen Püppchen aus der Toy Story Herzen, Kinderzimmer und Kinokassen gefüllt und deutet sich der zweite Streich dieser Toys gerade an, da bringt er die böse Variante in die Kinderzimmer. Mit großer Lust geht er der Frage nach, was das eigentlich ist, Kriegsspielzeug, und wofür es wohl da ist, wenn nicht dazu, wie ihre Vorbilder zu töten? Was sollen Kinder anderes mit Soldaten in Tarnkleidung spielen?
Und prompt drehen die auf Befehl–und–Gehorsam getrimmten Püppchen durch und richten beispielloses Chaos in der bei Filmemachern seit Spielberg so beliebten Spielsachenbunten Vorstadt an. Der Grund? Nicht mal der alte Gelegenheitszyniker Dante (Matinée – Die Horrorpremiere – 1993; Gremlins 2 – Die Rückkehr der kleinen Monster – 1990; Meine teuflischen Nachbarn – 1989; Die Reise ins Ich – 1987; Explorers - Ein phantastisches Abenteuer – 1985; Gremlins – Kleine Monster – 1984; Piranhas – 1978) traut sich, Spielzeug als solches böse zu machen; nein, es sind die bösen Chips aus den bösen Militär-Computern, die gleichzeitig seinem Film erst auf die Beine helfen.
Ohne die Chips für die Computer Generated Images (CGI) würden die Small Soldiers nicht laufen und schießen, sondern müssten per Stop Motion, wie einst der gute King Kong, bewegt werden. Aber die computeranimierten Soldaten in einer Real-Film-Umgebung bilden nach Toy Story den nächsten Schritt im Bits-and-Bytes-Kino des ausgehenden Jahrtausends. Sie haben schon sehr flüssige Bewegungen, aber es ist immer noch sehr … 1998.