Das Jahr 1900: Die Welt dreht sich um Paris – und alles in der Stadt der Liebe dreht sich um den berühmtesten Nachtclub der Stadt, das Moulin Rouge. Auch der junge Schriftsteller Christian kann sich der explosiven Atmosphäre und der Sinnlichkeit des Cancan nicht entziehen.
Vor allem aber fasziniert ihn Satine, der Star des Moulin Rouge, die unnahbare Kurtisane mit dem großen Traum von einer Karriere als Schauspielerin. Indem Satine sich einem reichen englischen Duke hingibt, soll die Finanzierung eines aufwändigen Theaterstücks im Moulin Rouge gesichert werden. Doch dann tritt Christian in Satines Leben und erobert ihr Herz im Sturm.
Sie muss eine Entscheidung treffen: zwischen ihrem Traum und der wahren Liebe, zwischen dem Moulin Rouge und Christian …
Der Film erschlägt Dich. Aber sanft. Alles ist … überbordend, ob die Gefühle, das Setting, das Drama … alles blüht in den kräftigsten Farben. Das überrascht nicht vollkommen, Baz Luhrmann (Strictly Ballroom – 1992) führt Regie und der hat auch schon William Shakespeares Romeo & Julia (1996) auf sehr neue, sehr entstaubte Füße gestellt.
Nach dem shakespear‘schen Drama ist „Moulin Rouge“ ein waschechtes Musical, jedenfalls, was das Drama angeht: immer leicht over the edge. Da finden sich die Versatzstücke aus den Opern „La Bohème“, „La Traviata“ und „Orpheus in der Unterwelt“ wieder. Allerdings ist es kein Musical für klassisch ausgebildete Sänger – Ewan McGregor (Das Auge– 1999; Star Wars: Episode I – Die dunkle Bedrohung – 1999; Lebe lieber ungewöhnlich – 1997) und Nicole Kidman (Eyes Wide Shut – 1999; Projekt: Peacemaker – 1997; "The Portrait of a Lady" – 1996; Batman Forever – 1995; Malice – Eine Intrige – 1993; In einem fernen Land – 1992; "Billy Bathgate" – 1991; Tage des Donners – 1990; "Todesstille" – 1989) singen passabel, man hört ihnen die Anstrengung allerdings an. Stört das? Ist das nicht vielleicht sogar gewollt? Die Protagonisten präsentieren über zwei Filmstunden ein Medley aus den Popsongs der vergangenen Jahre, die Melodien sind so vertraut, dass man leise mitschnippt.
Baz Luhrmann gallopiert in seiner Sehnsucht nach Bunt so derart ungeniert über alle Kitschgrenzen hinweg, dass man sich eigentlich nur im Kinosessel zurücklehnen und – schnippend – fallen lassen kann – alles andere, denken etwa, wäre fahrlässig.