Nachdem seine Eltern bei einem Angriff auf sein Heimatdorf ermordet wurden, zieht Conan mit seinen Gefährten raubend durch die Welt. Als der geborene Krieger eines Tages einen der damaligen Angreifer entdeckt, erfährt Conan, dass der für den Tod seiner Eltern verantwortliche Kriegsherr Zym plant die magischen Kräfte einer Maske wieder zu erwecken, die ihrem Besitzer unermessliche Macht verschafft.
Ach, es ist so einfach im modernen Hollywood, Barbarenfilme zu drehen. Ein paar pixelprächtige Totalen, dazwischen ein paar unappetitliche Grausamkeiten – und zusammengehalten das alles durch eine weithin bekannte Titelfigur, die man nicht mehr glaubt, glaubhaft aufbauen zu müssen. „Conan“ ist einer dieser Filme, die keinen künstlerischen Bewegungen folgen, sondern rein kommerziellen.
Also ein klassisches 21.-Century-Movie. dazu gehört auch, dass Conan Sklavinnen befreit, um sie dann, weil sie noch orientierungslos in die Freiheit stolpern, als Partygirls zu benutzen – es lebe das Barbarentum. Da ist das Teenagerkino ganz bei sich: Als die zarte Prinzessin Tamara plötzlich das große Schwert mit Schmackes führt, haucht Conan ein paternalistisches „Nicht übel!“, woraufin er dann seine Lebensphilosophie deklamiert: „Ich lebe. Ich liebe. Und ich töte. Das ist mir genug!“ Darauf folgt die große, in solchen Filmen unvermeidliche, große Sex-Szene.
Der Film kommt dem archaischen Comiccharakter schon nahe. Aber irgendwie ist der Film auch plötzlich nicht mehr wichtig. Lieblos montiert Regisseur Marcus Nispel seine Bilder, sobald es bedrohlich wird, tobt der Score. In dieser bildgewaltigen Langeweile hat man im Kinosessel dann mal Zeit, darüber zu sinnieren, dass Kino wohl doch mehr braucht, als SchwarzWeiß-Dramaturgien und SchwarzWeiß–Figuren.
Der Endgegner Conans heißt Khalar Zym und wird gespielt von Stephen Lang, der immer dann geholt wird, wenn's martialisch und zynisch wirken soll – seit James Camerons Avatar (2009) gehört er zum Schurken-Establichment. Stephen Lang also lässt seinen gnadenlosen Schurken das Ziuel formulieren: „Dein Tod wird ein neues Zeitalter Acherons einleiten. Die Geister, die ich erwecke, werden das Fleisch von den Knochen der Könige lösen und meine Frau wird mich zu einem Gott machen! Und dann werfen wir unsere Rivalen in Ozeane aus Blut.“ Na, dann.