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Kinoplakat: L.A. Crash

Eine Welt aus den Fugen
in beklemmenden Episoden

Titel L.A. Crash
(L.A. Crash)
Drehbuch Paul Haggis & Robert Moresco
Regie Paul Haggis, USA 2004
Darsteller

Sandra Bullock, Don Cheadle, Brendan Fraser, Matt Dillon, Ryan Phillippe, Thandie Newton, Jennifer Esposito, William Fichtner, Terrence Howard, Chris „Ludacris” Bridges, Marina Sirtis, Michael Pena, Larenz Tate, Shaun Toub, Karina Arroyave u.a.

Genre Drama
Filmlänge 112 Minuten
Deutschlandstart
4. August 2005
Inhalt

Ein junger Mann liegt tot im Gebüsch am Straßenrand, ein Schwarzer. Detective Graham Waters nimmt mit seiner Partnerin Ria die Ermittlungen auf. Als er die Leiche sieht, ist ihm klar: Gerade geht sein Leben den Bach runter.

Gestern: Zwei junge Schwarze, Anthony und Peter, überfallen ein weißes Ehepaar mit vorgehaltener Waffe auf offener Straße – die Opfer sind Staatsanwalt Rick Cabot und seine Frau Jean. Während der Staatsanwalt kurz vor seiner Wiederwahl abwägen muss, was es bedeutet, dass die Täter Farbige sind, ergeht sich seine Frau in High-Society-Depressionen und nervt ihre Umwelt.

Den Autodieben auf der Spur treffen Officer John Ryan und sein Partner Thomas Hanson auf Christine Thayer und ihren Ehemann Cameron. Sie sind schwarz, ihr Auto sieht dem des Staatsanwalts zum Verwechseln ähnlich – und Christine einfach zu gut aus, um sie ungeschoren davon kommen zu lassen.

Keinen leichten Tag hat auch der iranische Ladenbesitzer Farhad. Zunächst macht ihm ein Waffenverkäufer Schwierigkeiten, als er sich zum Selbstschutz einen Colt kaufen möchte. Dann gibt es Probleme, als Daniel das defekte Türschloss seines Ladens auswechseln soll. Als Farhad kurz darauf auch noch ausgeraubt wird, sieht er rot.

Und Daniel will doch eigentlich nur seine Familie durchbringen und arbeitet dafür auch rund um die Uhr. Ist halt so, heutzutage.

36 Stunden in L.A.. 36 Stunden, in denen sich die Wege völlig unterschiedlicher Personen kreuzen werden. Just another Day in L.A. …

                              Die Charaktere des Films L.A. Crash

Was zu sagen wäre

Kinoplakat (US): L.A. CrashDie Welt ist aus den Fugen. Das Gefüge, das man das "soziale" nennt, ist längst vaporisiert. Rassismus ist nicht Weiß gegen Schwarz. Sondern Weiß gegen Schwarz, Schwarz gegen Braun, Braun gegen Gelb, Gelb gegen Rot, Rot gegen Weiß, Weiß aber auch gegen Braun und so weiter, Reich gegen Arm, Bulle gegen Bulle, Gut gegen Böse und Böse gegen Gut. Die Welt ist grau.

Paul Haggis knüpft seine Geschichte(n) nicht so kunstvoll, wie Robert Altman (Short Cuts – 1993; The Player – 1992), aber er erzielt denselben Effekt: Er fesselt sein Publikum – jede Minute etwas mehr; jeden Frame intensiver und am Ende mag man manchmal gar nicht mehr hingucken, mag nicht erleben, dass eine Figur aus dem Kosmos L.A., die man doch eben erst kennen gelernt hat, jetzt möglicherweise ihrem Schicksal im Pistolenlauf entegegen sieht.

Eine große Ensemble-Leistung mit guten Akteuren unter einer souveränen Regie. Und dabei erzählt mit dem Werkzeug des Kinos – nicht Zeigefinger-Sozial-Klage-Texte; greller Pinsel, dröhnende Musik, Pathos sind die Farben des Films. So ist das Leben, so isses eben.

Wertung: 6 von 6 €uro
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