Wo Joe Esterhaz drauf steht, sind rätselhafte schöne Frauen mit Hang zu mörderischen Sexspielchen drin. Hollywoods Edelfeder, die pro Drehbuch um die zwei Millionen Dollar nimmt, hat die die männlichen Kinobesucher schon mit Catherine Tramell in Basic Instinct (1992) verführt. Und auch die von Glenn Close kongenial verkörperte Hauptfigur in dem Justizthriller „Das Messer“ (1985) war doppelbödig.

Hier ist es Linda Fiorentino ("Die letzte Verführung" – 1994; "Die Zeit nach Mitternacht" – 1985; "Gotcha! – Ein Irrer Trip" – 1985), die als Anwaltsgattin gleich auch noch nächtliche Zügellosigkeiten schätzt. Fiorentino an die Seite hat man Hollywoods Hoffnung als neuer Leading Man, David Caruso, gestellt, der mit der TV-Serie "NYPD Blue" aufgefallen ist, sich vorher mit Kleinstrollen über Wasser gehalten hat.

Schließlich: Regie führt William Friedkin (Cruising – 1980; Atemlos vor Angst – 1977), der mit den Thrillern Leben & Sterben in L.A. (1985), Der Exorzist (1973) oder The French Connection (1971) Filmgeschichte geschrieben hat.

Lange Vorrede, kurzer Sinn: Die Produzenten haben viel einschlägig vorbelastetes und Aufmerksamkeit erzeugendes Personal aufgefahren, um mit "Jade" einen garantierten Hit zu landen, landen dann aber doch als TV-Spielfilm fürs Freitägliche Spätprogramm – und das auch nur wegen verruchter Altersfreigabe "ab 16".

Die Story ist oberflächlich. Der Film hangelt sich an dem schon erwähnten Klischee der mörderisch rätselhaften Frau und den dazu säftelnden Männern entlang, anstatt echtes Interesse für ihre Figuren zu entwickeln, das zu einem gewissen mitfiebern führen würde..

Kann man gucken. Muss man aber nicht.