New York im Winter: Nach einer Weihnachtsfeier fragt David seine hübsche Kollegin Emily, ob er sie nach Hause fahren soll. Zu Davids Freude willigt Emily ein, aber auch Kollege Corey lässt sich mitnehmen. Weil Corey noch auf einen Mitternachtssnack besteht, aber kein Geld dabei hat, halten sie am nächsten Supermarktparkplatz, auf dem sie eine Kabine mit Geldautomaten („ATM“) finden. Bevor sie die Kabine wieder verlassen, fällt ihnen ein unheimlicher Mann auf, der sich zwischen die drei und ihr Auto stellt.
Kurz darauf beobachten sie, wie der Mann einen Menschen erschlägt.
Sie haben nun die Wahl: Bleiben sie in der vermeintlich sicheren, aber stark unterkühlten Kabine oder versuchen sie an dem Killer vorbeizukommen. Dieser hat aber bereits Vorkehrungen getroffen und macht ihnen das Warten auf den erlösenden Sonnenaufgang lang. Zu lang ..?
In diesem Film stecken viele gute Ideen. Bedauerlicherweis Ideen, die andere schon vor langer Zeit hatten und zu Filmen verarbeitet haben. Nach 20 Minuten geht es los. Der Killer hat was Michael-Myers-mäßiges. Und beim ersten Mord beiben alle drei – ganz furchtbar entsetzt – in der Zelle (anstatt sofort in alle Richtungen zu fliehen). Aber okay … die ganze Story hat ja was von Filmstudent-will-mal-einen-toughen-Thriller-drehen-und-baut-alles-ein-,-was-er-kennt. Das Problem dieses Films fasst dann Corey zusammen, der Typ, ohne den sie den Ärger gar nicht hätten und der ohnehin – erkennbar – als Kanonenfutter in den Suspense-Thriller eingeführt wurde: „Er ist allein. Und wir sind zu dritt!“ Exakt: Ich verstehe nicht, wieso die drei den Typen nicht einfach erschlagen; eine Waffe scheint er ja nicht zu benutzen ..? Hier passt nichts zusammen.
Die Besetzung von Alice Eve (links im Bild), die ab Anfang Mai 2013 Captain James T. Kirk in der Fortsetzung der Star-Trek-Reihe den Kopf verdrehen soll, ist schon der erste Fehler. Sie sieht zu gut aus für die Rolle, die sie spielen muss. Auf der Weihnachtsfeier zu Beginn steht ausgerechnet sie gelangweilt am Rande, weil kein Mann sie anspricht??? Das müssen aber schon ganz politisch korrekt verklemmte junge Männer sein, die sich auch durch Party-Animal-Alkohol-Konsum nicht verleiten lassen, eine blonde 90-60-90-Frau anzusprechen.
Und unser Held ist zwar naiv und ein bisschen doof, aber Emily – das blonde Mädchen trägt dann auch noch den all-american-girl-Namen Emily – findet nur ihn gut genug, um mitzugehen. Alice Eve ist halt gerade die Blonde der Saison, deren Star-Power ausgelotet werden muss. Nur um sie geht es bei diesem Projekt eigentlich. Sie muss Starpower und Red Carpet lernen und dazu braucht's dann eben einen irgendwie geartet intelligenten Thriller. Aber das geht leider daneben.
Da hilft dann auch kein 12-minütiger Abspann, während dem ich zahllose, mich wahrscheinlich der Wahrheit näher bringen sollende Zeichnungen und Grundrisse sehe, ohne dass ich verstehe was Sache ist.