IMDB

Plakatmotiv: Brennender Tod (1967)

Christopher Lee und Peter Cushing
kämpfen gegen ein Alien-Spiegelei

Titel Brennender Tod
(Night of the Big Heat)
Drehbuch Ronald Liles + Pip Baker + Jane Baker
nach einem Roman von John Lymington
Regie Terence Fisher, UK 1967
Darsteller
Christopher Lee, Patrick Allen, Peter Cushing, Jane Merrow, Sarah Lawson, William Lucas, Kenneth Cope, Percy Herbert, Thomas Heathcote, Anna Turner, Jack Bligh, Sydney Bromley, Barry Halliday u.a.
Genre Horror, Mystery
Filmlänge 94 Minuten
Deutschlandstart
10. Mai 1985 (Videopremiere)
Inhalt

England im Winter. Überall herrschen Temperaturen um den Gefrierpunkt, eine Schneedecke liegt über weiten Teilen des Landes. Nur nicht über der Kanalinsel Fara. Dort herrscht brütende Hitze. Schriftsteller Jeff Callum und seine Frau Frankie betreiben dort die Schenke "Zum Schwan".

Eines Tages kommt Angela auf die Insel und stellt sich als Callum neue Sekretärin vor. Einziger Gast im "Schwan" ist der eigenbrötlerische Professor Godfrey Hanson, von dem niemand genau weiß, was er eigentlich auf der Insel treibt.

Als die Hitze immer weiter ansteigt, kommt es zu ersten Opfern unter den Einheimischen, die aber nicht an den Temperaturen sterben, sondern offenbar durch etwas anderes. Callum und der Insel-Arzt Dr. Vernon Stone versuchen Licht ins Dunkel der mysteriösen Todesfälle zu bringen.

DVD-Cover: Brennender Tod (1967)Erst als Professor Hanson sein Schweigen bricht kommen Sie der Lösung der unerklärlichen Hitze sowie der Todesfälle etwas näher. Doch die Zeit drängt, denn die Temperatur nimmt immer gefährlichere Ausmaße für die letzten verbliebenen Menschen auf der Insel an …

Was zu sagen wäre

Die Kreatur ist ein … Spiegelei. Naja, also kein echtes Spiegelei, aber es erinnert an eins: eine gelbe Glibberblase mit weißem Dampf drumrum. Darauf hat der Film 90 Minuten mit durchaus spannenden Sequenzen hingearbeitet, Stichwort: vor Schreck starre, schreiende Menschen, die von etwas angegriffen werden, was der Zuschauer nicht sieht. Das muss ja ein Ding sein, denkt der sich. Und dann ist es ein Spiegelei.

Die Ausgangslage erinnert an den Krieg der Welten: Außerirdische untersuchen auf einer Insel, ob sie in der irdischen Atmosphäre auf Dauer überleben können und offenbar brauchen sie dafür eine sehr hohe Temperatur. Am Ende gehen sie an etwas sehr Irdischem zugrunde.

Wie sie die Hitze erzeugen, bleibt über den Abspann hinaus das Geheimnis der Drehbuchautoren, die sich weniger dem Schrecken einer Alien-Invasion widmen, sondern mehr dem kleinen Völkchen auf der beschaulichen kleinen Insel. Da ist das Ehepaar auf Augenhöhe, er freundlicher Schriftsteller, sie patente Partnerin, was man im Kino immer an den Männernamen der Frauen (hier: Frankie) festmachen kann; da ist die heißblütige Ziellose, die versucht, Frankie den Mann auszuspannen und später immer nur dummes Zeug im unpassenden Moment macht – Kreischen, Stolpern, Jammern; da ist der charmante Inselarzt mit den guten Manieren, der undurchsichtige Mann aus dem ersten Stock, der kaum „Guten Tag“ über die Lippen bringt und geheimnisvolle Dinge tut. Und dann ist da noch das übliche Personal für die Schlachtbank – Obdachlose, einfache Farmer und Kerle, die auf die heißblütige Ziellose scharf sind.

Dieses Figurentableau nimmt den Großteil der Erzählzeit ein und als das duschdekliniert ist und jede Figur mindestens dreimal über „diese unerträgliche Hitze“ gestöhnt hat, wird der undurchsichtige Mann aus dem ersten Stock endlich weich und redet wie ein Wasserfall über Studien, Theorien, die ihm keiner glauben will – auch die britische Regierung ist nicht im geringsten beunruhigt über die völlig überdrehte Hitze auf der Insel – über Außerirdische, die einen neuen Lebensraum suchen. Motto: Wenn wir das Weltall mit Sonden durchforsten auf der Suche nach neuem Lebensraum, dann machen andere Wesen das doch sicher auch – solcher Art Weltraum-Fantasy-Science-Fiction-Verbalhornung gehört zu solchen Filmen wie das Frühstück zum Spiegelei.

Produzentin ist die noch junge "Planet Film Productions", die im vergangenen Jahr den eher lustigen als grusligen Insel des Schreckens ermöglicht hat. Wieder führt Terence Fisher Regie (Dracula – 1958). Und diesmal hat er nicht nur Peter Cushing, hier als freundlicher Landarzt, an Bord, sondern auch Christopher Lee, in der für Kinogänger ungewohnten Rolle eines undurchsichtigen Mannes aus dem ersten Stock, der sich als Wissenschaftler, nicht als Vampir, entpuppt. Das macht den Film reizvoll, weil die beiden selbst Trashfilme mit gutem Spiel adeln können; die beiden Schauspieler nehmen ihre Rollen ernst und spielen, was sie hergeben.

Wertung: 3 von 8 D-Mark
IMDB