Die erfolgreiche britische Krimiautorin Sarah Modwell steckt in einer schweren Schaffenskrise. Um sich von ihrer Depression abzulenken und zu neuer Inspiration zu finden, verbringt Sarah den Sommer in dem französischen Landhaus ihres Verlegers.
Da taucht eines Nachts die 20jährige Tochter des Hausherrn auf. Sarah fühlt sich von der rücksichtslosen Frau und ihrem offen zur Schau gestellten Liebesleben zunächst nur gestört, bis sie anfängt, Julie zu beobachten und in ihr schließlich eine Quelle der Inspiration für ihren neuen Roman findet.
Als dann ein Toter am Swimming Pool liegt, reagiert die sittenstrenge Britin denn auch anders, als erwartet …
Was wäre das Kino ohne die Bedienung von Klischees? Vor allem, wenn sie so verblüffend doppelbödig eingesetzt werden, wie in diesem Film. Die prüde britische Schriftstellerin im grauen Kostüm und das lebens- und sinnenfrohe französische Mädchen (so wie Göttin sie schuf).
Es beginnt geradezu provozierend langsam. Mit sparsam eingesetzter Musik. Mit langen, ruhigen Einstellungen, die die kreative Trägheit des Luberon (Provence) spürbar werden lassen, kaum Dialog. Leben und Lärm kommen mit Julie ins Haus und ins Spiel, die schnell die Grenzen steckt und weit mehr ist, als das provozierende Luder. Und so bleibt die Annäherung der beiden Frauen nicht aus. François Ozon hat schon in 8 Frauen bewiesen, dass er ein Händchen hat, das "andere Geschlecht" zu inszenieren.
Großartige Leistungen der Schauspielerinnen, wunderbare, nach Urlaub riechende Bilder und der Kurzauftritt des großartigen Charles Dance als Verleger/Vater (Last Action Hero - 1993) runden den Film ab.
Der Spielfilm ist keine Neuverfilmung von Jacques Derays Der Swimmingpool mit Romy Schneider. In der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (FAZ) sagt François Ozon, er habe diesen Film erst nach seinem Dreh das erste Mal wiedergesehen: „Den habe ich erst hinterher wiedergesehen. Aber er ist meiner Meinung nach schlecht gealtert. Auch wenn die frühen Siebziger jetzt wieder in Mode sind. Ich mochte die Atmosphäre, aber der Plot war etwas langatmig. Allerdings sind Romy Schneider und Alain Delon zusammen sehr sexy, und man kann die Anziehungkraft zwischen den beiden spüren, besonders in der sadomasochistischen Szene, die in den Siebzigern sehr provokativ war.“