Für Jamal Malik ist es der größte Tag seines bisherigen Lebens. Nur noch eine Frage trennt ihn vom 20-Millionen-Rupien-Hauptgewinn in Indiens TV-Show „Wer wird Millionär?”. Doch was in aller Welt hat ein mittelloser Youngster aus den Slums von Mumbai in dieser Sendung verloren? Und wie kommt es, dass er auf alle Fragen eine Antwort weiß?
Und Jamal, der "Slumdog", sitzt nicht einmal wegen des Geldes auf dem Stuhl. Jamal such einzig und allein seine große Liebe aus Kindheitstagen, die irgendwann verkauft wurde. Auf dem Quizstuhl der am meisten gesehenen Sendung Indiens, so hofft Jamal, wird Latika ihn sehen und wissen, wo und wie er zu finden ist. Blöderweise ist die Show für heute zu Ende und die 20-Millionen-Rupienfrage kommt morgen dran - sofern ihn die Polizei aus ihren Krallen lässt. Die hat ihn nämlich nach der letzten Sendung in die Verhörzelle geworfen, fest davon überzeugt, dass der „Slumdog” schummelt.
Dabei kann Jamal gut erklären, warum er alle Antworten weiß, denn ein Leben im Slum bildet fürs Leben …
Gut geschriebene Dialoge, kluge Montage, intelligent gesetzte Stereotypen. Ein kluger Film, der unterhaltsam informiert und – zumindest andeutungsweise – Leben und Leben lassen in den Slums Mumbais nahe bringt. Der Film stürzt sich hinein ins Bollywood-Kino zwischen indischer Folklore und hartem Thriller, belässt es mit hierzulande albern anmutenden Musikeinlagen glücklicherweise bei einer – allerdings hinreißenden – Tanznummer zu den Credits am Schluss.
Atemberaubend, wie zielsicher Danny Boyle ("Sunshine" – 2007; 28 Tage später – 2002; The Beach – 2000; Lebe lieber ungewöhnlich – 1997; Trainspotting – 1996; "Kleine Morde unter Freunden" – 1994) aus beiden Kinowelten das Schönste nimmt und zu einem großen, bunten Ganzen bindet. PopArtBunt mit Super-Soundtrack.
Und Freida Pinto ist entzückend.