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Plakatmotiv: Als die Frauen noch Schwänze hatten (1970)

Ein peinlicher Trottelfilm

Titel Als die Frauen noch Schwänze hatten
(Quando le donne avevano la coda)
Drehbuch Lina Wertmüller & Pasquale Festa Campanile & Marcello Coscia & Ottavio Jemma
Regie Pasquale Festa Campanile, Italien 1970
Darsteller

Senta Berger, Giuliano Gemma, Frank Wolff, Renzo Montagnani, Lino Toffolo, Francesco Mulè, Aldo Giuffrè, Paola Borboni, Lando Buzzanca, Gabriella Giorgelli, Gina Mascetti u.a.

Genre Komödie, Fantasy
Filmlänge 91 Minuten
Deutschlandstart
17. Dezember 1970
Inhalt

Irgendwann in der Steinzeit. Ein Männerstamm lebt sorglos vor sich hin, vertreibt sich die Zeit mit Jagen und Keulenschwingen. Die Urmänner wissen noch nicht einmal, dass es zwei Geschlechter gibt.

Anführer der wilden Kerle ist Ulli, der Starke. Eines Tages bringt er ein gar seltsames Geschöpf mit in den Stamm, die erotische und dralle Filli. Die Frau macht es sich zur Aufgabe, die Jungs über den kleinen Unterschied aufzuklären. Das hat Folgen, da jetzt alle Filli für sich wollen. Glücklicherweise kennt sie einen Frauenstamm …

Was zu sagen wäre

Weil die Leute in der Steinzeit noch keine Kühlschränke hatten, Waschmaschinen auch nicht, müssen sie alle furchtbar dämlich gewesen sein; sie konnten ja nicht mal Feuer machen. Sie reden zwar in beinahe vollständigen Sätzen, springen aber durch die Gegend wie aufgescheuchte Hühner und machen dabei komische Geräusche. Zwischendurch hauen sie sich ihre Keulen über den Kopf und klauen dem Anderen das Essen. Plakatmotiv: Als die Frauen noch Schwänze hatten (1970) Ihr Alltag besteht aus Jagen und Fallen stellen und „schmackofatzen“, was so viel heißt, wie Essen, es wird aber auch gesagt, wenn das Gegessene gut schmeckt. Einmal ist einer seinen eigenen kleinen Finger und bemerkt: „Mmh, ich schmackofatze gut.

Als eine Frau in das Leben der herum hüpfenden Männer tritt, wollen die sie zuerst auch essen. Aber dann bringt sie ihnen das „Pimmelspiel“ und fortan wollen die Männer immerzu „pimmeln“, werden eifersüchtig aufeinander, geraten in Streit und mit dem herumhüpfenden, friedlichen Leben in der Gruppe ist es vorbei.

Der Film ist freigegeben ab 16 Jahre. Ich sehe ihn, als ich 13 Jahre alt bin im Weißhauskino an der Kölner Luxemburger Straße. Vielleicht verstehe ich ihn nicht, weil ich zu jung bin. Ich sehe einen furchtbar albernen Film mit billigen Kulissen, Fellkostümen und Kamelen, die den unerfahren Männern ins Gesicht scheißen und in dem die Affen intelligenter sind als die Menschen. Die deutsche Schauspielerin Senta Berger (Mohn ist auch eine Blume – 1966) spielt die Hauptrolle der Filli, die die Männer mit dem "Pimmelspiel" erzieht und sie in geifernde Kerle verwandelt, die ihr weniges Denken verlernen. Im Finale taucht dann ein ganzer Stamm von Frauen auf, die sich die Männer unter sich aufteilen. Einer will lieber bei Filli bleiben und wendet sich über dem letzten Standbild des Films an die anwesenden verheirateten Männer im Kino (die nicht da sind, ich sitze alleine im Saal) mit der Entschuldigung, er sei es gewesen, der die Verbindung von Frau und Mann „für immer“ erfunden habe und er habe da einen großen Fehler gemacht. Am Ende steht wohl die Botschaft: Männer wollen Sex, aber nicht dauernd dieselbe Frau und Frauen wollen den einen Mann mit eigener Höhle und Sex.

Da habe ich wirklich was mitgenommen aus dem Film. Wenn ich 16 bin und mir gesetzlich erlaubt ist, "Als die Frauen noch Schwänze hatten“ zu gucken, verstehe ich ihn wahrscheinlich besser. Oder auch nicht. Die trottelige Albernheit dieser Sexklamotte ist schon jetzt kaum zu ertragen.

Wertung: 1 von 8 D-Mark
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