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Plakatmotiv: Dr. Detroit (1983)

Voll durchgeknallter Slapstick
auf recht amüsantem Niveau

Titel Dr. Detroit
(Doctor Detroit)
Drehbuch Bruce Jay Friedman & Carl Gottlieb & Robert Boris
Regie Michael Pressman, USA 1983
Darsteller

Dan Aykroyd, Howard Hesseman, Donna Dixon, Lydia Lei, T.K. Carter, Lynn Whitfield, Fran Drescher, John A. Maloney, Pershing P. Anderson, William Munchow, Ed Meekin, Hank Salas, Rudolph Kovar, Kate Murtagh, Peter Elbling, George Furth, Nan Martin, Peter Aykroyd u.a.

Genre Komödie
Filmlänge 89 Minuten
Deutschlandstart
22. Juni 1984
Inhalt

Der Klein-Zuhälter Smooth Walker wird von der unerbittlichen Gangster-Chefin Mom gedrängt, seine Schulden bei ihr zu begleichen. Er rettet sich mit der Behauptung, von dem gefürchteten Zuhälter Doctor Detroit geknechtet zu werden.

Als Mom den netten Herrn kennen lernen möchte, ist Walkers Verzweiflung groß – bis er den exzentrisch-trotteligen Collegeprofessor Clifford Skridlow überreden kann, den Doctor zu verkörpern.

Während sich Walker schleunigst aus dem Staub macht, findet Skridlow Gefallen an seiner Rolle, seinem neuen stylischen Outfit und seinen Mädchen …

Was zu sagen wäre

Ich glaube nicht, dass irgendetwas mein Leben verändern kann“, stöhnt der etwas wirre Literaturprofessor nach dem x-ten Drink, dem fünften Joint und diversen bunten Pillen. „Mein Leben ist todlangweilig, eine Einbahnstraße.

Aber nur für zehn Filmminuten. Dann dreht Dan Aykroyd auf. Aykroyd ist in der Kinokomödie sowas wie der Mann der Stunde. Entsprungen der legendären TV-Show "Saturday Night Live" hat er sich als Blues Brother und Glücksritter als der Mann etabliert, der mit runtergefahrenem Blutdruck zu den explosivsten Sachen fähig ist. Plakatmotiv: Dr. Detroit (1983) Der vorliegende Film ist eine Slapstick-Komödie, knallharter Unsinn. Statt fein ziselierten Humors gibt's hier krachlederne Spaßkaskaden.

Entsprechend dünn ist die Geschichte. Ein College steht vor der Pleite, der Dekan wartet sehnsüchtig auf den einen Großspender, dem ein großer Empfang bereitet werden soll. Um diesen Spender soll sich sein biederer, in die alte englische Literatur versunkene Sohn kümmern, der gelangweilten Schülern das Thema "Ritterlichkeit in der Literatur" nahezubringen versucht. Just am Abend vor dem großen Empfang gerät er in die Auseinandersetzung zweier krimineller Banden. Und ehe sich der gute Literaturschluffi versieht, kämpft er in einer Tarnidentität als Doctor Detroit für das Gute und Schöne in Chicago gegen Ausbeutung und Menschenhandel. Eigentlich kann er weder kämpfen, noch ist er annähernd gemacht für den harten Straßenkampf. Aber er hat die Helden seiner Literatur auf seiner Seite – den edlen Zorro, Don Quichote und die anderen. In Kritikerkreisen nennt man das wohl Fish out of Water.

Dem tapferen Helden stehen vier strahlende Prinzessinnen zur Seite – Prostituierte aus dem harten Chicagoer Alltag, denen das Leben wundersamerweise noch keinen seelischen Kratzer zugefügt hat –, und ein Lancelot, eigentlich Hilfskraft eines verschwundenen Zuhälters.

Man muss das nicht so genau verfolgen, wer da was warum macht und wieso die ultraböse Mom es nicht schafft, mit ihrer Armee gegen … sie schafft es nicht, weil Dan Aykroyd sich durch diverse Solo-Nummern albert, die einen ob der Situationskomik oder des Wahnwitzes sprachlos im Sessel – oder in der Limousine – sitzen lassen. Die übrigen Menschen, die vor der Kamera stehen und im Vor- und Abspann aufgezählt werden, sind vornehmlich Gesicht-in-die-Kamera-Halterinnen und -Halter.

Und am Ende feiern alle zusammen – elitäre Collegeknaben und buntes Straßenvolk und James Brown – ein gewaltiges Fest. Ein Spaß.

Wertung: 5 von 9 D-Mark
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