Jimmy Garret wird strafversetzt - von Pilotenanwärter zum Teilnehmer an dem streng geheimen Project X. Schimpansen sollen als mögliche Piloten an Flugsimulatoren ausgebildet werden. Ihnen wird das Fliegen anhand von Simulatoren beigebracht. Unter erschwerten Bedingungen werden sie mit radioaktiven Strahlen beschossen.
Eines Tages entdeckt Garret, dass einer seiner besonders gelehrigen "Rekruten" sich mit ihm in der Zeichensprache verständigen kann. Jetzt erst entdeckt Jimmy die ganze Wahrheit – ein Wettlauf mit der Zeit beginnt …
Der neue Caesar heißt Virgil. Caesar war jener Schimpanse, der die Ereignisse in Gang setzte, die viel später in den Dramen um den Planeten der Affen gipfelten. In diesem Film hier geht es um Virgil, einen jungen Schimpansen, der über Wilderer aus seiner Heimat in Afrika über einige Umwege in einer Forschungseinrichtung der US-Luftwaffe landet. Auf seinem Weg hierher war Virgil ein Jahr in der Obhut der Wissenschaftlerin Teri Macdonald, die ihm beigebracht hat, sich per Zeichensprache mit den Menschen zu verständigen.
Im Laufe des Films wird Virgil diese und ein paar weitere Fertigkeiten, die er bei Dr. Macdonald gelernt hat, an seine eingekerkerten Artgenossen am Luftwaffenstützpunkt weitergeben. Diese Affen übernehmen dann nicht den Planeten. Noch nicht. Sie fliegen lediglich in die Everglades und tauchen da unter. Am Steuerknüppel: Virgil.
Alles andere ist dramaturgisches Beiwerk, in dem Menschen mitspielen. Da ist zum einen Matthew Broderick, der im vergangenen Jahr bewiesen hat, dass er gut in ziemlich lustige Filme wie Ferris macht blau passt. Aber damit hat dieser Film hier nichts gemein. Er ist eher sowas wie Broderick Durchbruchfilm War Games: Kriegsspiele (1983), in dem er als eher unbedarfter Teenager beinah den dritten Weltkrieg anzettelt. In "Projekt X" wird er gebraucht, weil Virgil in der Hochsicherheitseinrichtung zu leicht auffiele, würde er dort alleine nach Fluchtmöglichkeiten suchen. Broderick spielt also den Air-Force-Flegel mit schlüpfriger Agenda in der Personalakte, strafversetzt und also mit dem Herz am rechten Fleck. Er erkennt die Fähigkeiten des Schimpansen und schlägt sich auf seine Seite.
Das ist nötig, das auf-Virgil-Seite-schlagen, denn beide befinden sich in einer Einrichtung, die beweist, wie begrenzt der Horizont der Militärs ist, wenn es sich bei ihnen um Filmcharaktere handelt. „The following is inspired by actual Experiments conducted by the United States Air Force“. Die Experimente, um die es im Film geht und die dem Vorspanntext zufolge auf „tatsächlich durchgeführten Expirmenten der US Air Force“ beruhen, sollen es Schimpansen ermöglichen, selbständig im Flugsimulator Starts und Landungen durchzuführen. Soweit, so logisch. Vielleicht können ja Affen dereinst die TopGuns in den Jagdbombern ersetzen.
Aber darum geht es in dem Experiment gar nicht. Die Affen werden in langwierigen, teuren Trainings fit für den Simulator gemacht, um dann in einer Strahlenkammer während eines Simulatorfluges radioaktiv verstrahlt zu werden. Die Militärs wollen sehen, wie lange die Affen dennoch weiterfliegen. Ungeachtet dessen, dass ich schwer glauben kann, dass echte Militärs solche sinnlosen Experimente durchführen – Was soll das Verhalten eines Affen im radioaktiven Testfall aussagen über das Verhalten eines menschlichen Piloten im atomaren Ernstfall? – sind auch die Drehbuchautoren vom wilden Affen gebissen. Eine so sündhaft teure Anlage, nur um Affen für einen einzigen, letalen Test zu trainieren? Das einzig nachvollziehbar Realistische an dem Script ist die strenge Geheimhaltung, der das Ganze unterliegt. Natürlich: Wer will schon mit so einem Blödsinn in die Schlagzeilen.
Um diesen hanebüchenen Plot herum haben die Autoren auch noch ein bisschen wissenschaftliches Tête-a-Tête zwischen Broderick und der wieder entzückenden Helen Hunt ("Peggy Sue hat geheiratet – 1986) als Dr. Macdonald geschrieben. Aber die einzelnen Bausteine – Das Schicksal der Affen. Die militärischen Versuche. Eine menschelnde Story mit Männlein und Weiblein. – wachsen zu keinem überzeugenden Film zusammen. Folgt man ihm die 100 Minuten auf dem heimischen Sofa – in die deutschen Kinos, und das sagt viel über die innere Spannung des Films, hat es "Projekt X" nicht geschafft – macht man sich einige Gedanken über sinnlose Tierversuche und freut sich am Ende, wenn die Tiere den Menschen eine Nase drehen. Aber mitgefiebert habe ich die ganze Zeit nicht.