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Plakatmotiv: Konga – Erbe von King Kong (1961)

Billiger Monster-Trash aus England

Titel Konga
(Konga)
Drehbuch Aben Kandel & Herman Cohen
Regie John Lemont, UK 1961
Darsteller
Michael Gough, Margo Johns, Jess Conrad, Claire Gordon, Austin Trevor, Jack Watson, George Pastell, Vanda Godsell, Stanley Morgan, Grace Arnold, Leonard Sachs, Nicholas Bennett, Kim Tracy, Rupert Osborne, Waveney Lee u.a.
Genre Horror, Science Fiction
Filmlänge 90 Minuten
Deutschlandstart
13. Oktober 1961
Inhalt

Ein Jahr nachdem sein Flugzeug über dem afrikanischen Dschungel abstürzte und er für tot erklärt wurde, kehrt Dr. Decker nach London zurück. Während seines Aufenthaltes beim Stamm der Baganda, die ihn retteten, entdeckte Decker eine ungewöhnliche Pflanzenrasse, die anscheinend nicht nur das Bindeglied zwischen pflanzlichem und tierischem Leben darstellt, sondern auch ein Sekret absondert, das den Wachstumsprozess extrem steigert.

Als er dies bei einer Pressekonferenz bekannt gibt und erklärt, anhand des ihn begleitetenden Chimpansen Konga seine Theorie beweisen zu wollen, schlägt ihm eine Protestwelle entgegen. Verbittert zieht sich Decker in sein Landhaus zurück. Durch einen unglücklichen Zufall kommt Konga an das Serum und beginnt im erschreckenden Maße zu wachsen. Dies kommt Dr. Decker gerade recht.

In seiner Wut auf seine ignoranten Kollegen und lästernden Journalisten benutzt er Konga als Instrument seiner Rache – und schreckt dabei auch vor Mord nicht zurück. Doch schon bald hat Konga eine Größe erreicht, die es selbst Decker unmöglich macht, ihn noch zu kontrollieren. Der turmhohe Affe läuft Amok und legt dabei ganz London in Schutt und Asche …

Was zu sagen wäre

Von einem „Erbe von King Kong“, als den ihn das deutsche Plakatmotiv ausruft, kann nicht die Rede sein. Dieser Monsteraffe ist aus britischer Produktion, kommt aus Uganda und ist das Produkt wissenschaftlicher Experimente. Im Kern ist dieser Monsterfilm nämlich ein Mad-Scientist-Film. Und dieser Scientist ist so verrückt, dass er einen fröhlichen Schimpansen in einen monströsen Gorilla verwandelt.

Man tut dem Affen furchtbar unrecht, ihn als den Schurken des Stücks abzustempeln. Im Grunde tut er niemandem was. Auch nicht, als der auf Big-Ben-Größe gewachsen ist und eben nun zu einem Gorilla wurde. Plakatmotiv (Streaming): Konga (1961) Da hat er sich nur gegen eine Frau zu Wehr gesetzt, die ihm übel wollte und dann halt tot am Boden lag. Anschließend läuft er dann angemessen verwirrt durch die Straßen Londons. Verwirrt, weil so viele kleine Menschen schreiend vor ihm davonlaufen. Bisher war da immer der freundliche Mann im weißen Kittel und er, Konga, auch nicht so groß.

Verdutzt blickt er im großen Finale auf all diese Menschen, die dann das Feuer auf ihn eröffnen und töten. Dieses große Finale dauert zehn Minuten. Davor handelt es sich bei "Konga" eigentlich um einen Kriminalfilm mit einem ausgewachsenen Menschenaffen – also einem Menschen in einem schlecht sitzenden Gorillakostüm mit irritierender Augenpartie.

Nachdem Dr. Decker aus Uganda zurück ist, entwickelt er ein Serum, das er als „das fehlende Glied zwischen Pflanze und Tier“ bezeichnet. Er erklärt ausgiebig und unverständlich; am Ende ist klar: Er hat etwas gefunden, das das Wachstum fördert. Dieses Serum spritzt er dem Schimpansen, der fortan ein größerer Schimpanse ist. Er wächst erst weiter, als er abermals eine Spritze bekommt. Nun ist er etwa zwei Meter groß. Und ein Gorilla. Und des Doctors private Mordmaschine. Aus nicht näher genannte Gründen kann Doctor Decker seinen Affen hypnotisieren. Und weil der Dekan des Colleges, an dem der Doctor unterrichtet, dessen Umgang mit der Presse harsch kritisiert hatte, befiehlt er Kongo, den Dekan zu töten. Konga tut wie geheißen und kehrt zu seinem Herrn zurück. Später muss Konga noch einen konkurrierenden Wissenschaftler töten und schließlich einen ahnungslosen Studenten, in dessen Freundin sich Doctor Decker verguckt hat.

Der Mad Scientist ist auch ein Horny Scientist, der auf junge blonde Studentinnen in enger Bluse steht. Das aber macht wiederum des Doctors Assistentin wütend, die seit Jahren seinen Haushalt führt, seine Experimente vorbereitet und in dieser Zeit ergeben darauf gewartet hat, endlich des Doctors Frau zu werden. Und als sie ihn endlich so weit hat, ihm sogar seine Gorilla-Morde durchgehen lässt, lässt er sie für eine blonde Studentin sitzen. Das bringt das Fass zum Überlaufen. Jetzt rächt sich die lang Wartende, hypnotisiert Konga neu und spritzt ihm nochmal das Serum. Jetzt wächst der Gorilla ins Riesenhafte. Und tötet als erstes Mal die eifersüchtige Wissenschaftlerin. Die Moral von der Geschicht: Betrüge Deine Assistentin nicht!

Die Spezialeffekte des durchs nächtliche London spazierenden Affen sind einigermaßen gelungen. Der Mann im Gorillakostüm hingegen ist, wie das Wort, das den Film am besten beschreibt: Trash! Einfältig. Schlecht. Magnetisierend unterhaltsam.

Wertung: 2 von 7 D-Mark
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