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Plakatmotiv: Das Geheimnis meines Erfolges (1987)

Eine plumpe Durchhalteparole
für die Krieger in Corporate America

Titel Das Geheimnis meines Erfolges
(The Secret of My Success)
Drehbuch Jim Cash & Jack Epps Jr. & AJ Carothers
Regie Herbert Ross, USA 1987
Darsteller

Michael J. Fox, Helen Slater, Richard Jordan, Margaret Whitton, John Pankow, Christopher Murney, Gerry Bamman, Fred Gwynne, Carol Ann Susi, Elizabeth Franz, Drew Snyder, Susan Kellermann, Barton Heyman, Mercedes Ruehl, Ira Wheeler u.a.

Genre Komödie, Romantik
Filmlänge 111 Minuten
Deutschlandstart
10. September 1987
Inhalt

Brantley Foster wuchs auf einer Farm in Kansas auf. Sein Traum ist es, am Big Apple Karriere zu machen. Dafür fängt er klein an: Sein Onkel Howard Prescott verschafft ihm einen Job in der Poststelle einer großen Firma.

Der junge Mann ist Laufbursche, lernt dann aber die reizende Kollegin Christy Wills kennen. Klar, dass er sie beeindrucken will, nur geht das als Kurier nicht so leicht. Also setzt Brantley einen kühnen Plan in die Tat um: Er gibt sich fortan als Manager aus – gestatten, Carlton Whitfield, Mitglied des Vorstandes!

Damit sein Schwindel nicht auffliegt, muss Brantley nun achtgeben, nie von seinem Onkel Howard erwischt zu werden. Das wird noch dadurch schwieriger, dass der eine Affäre mit Christy hat …

Was zu sagen wäre

Wirtschaft ist Krieg“, lautet eine Floskel aus dem Corporate America. Und so, wie es zu Kriegszeiten Erbauungsfilme für das zögerliche Volk gab, damit dieses eine hurrapatriotische Lust auf den Waffengang entwickelte, gibt es sowas auch für den American Way of Life; ist ja nicht ausgemacht, dass alle den Weg des Kapitalismus', der Tellerwäscher zu Millionären, andere Tellerwäscher aber zu Obdachlosen macht, fröhlich singend mitgehen. Zum Glück hat Hollywood heute auch für solch Zögerliche die richtigen Erbauungsfilme.

Die Erbauung geht dann so, dass jemand nach Manhattan kommt, erklärt, er habe das Recht, sich zu beweisen, dann nolens volens zum Häschen der Frau des Chefs wird, die ihm die halbe Wall Street zu Füßen legt, den Bossen der Sich-Selbst-Beweiser dann die moderne Wirtschaftswelt erklärt und, schwupps, im Sessel des Vorstandsvorsitzenden landet. Und das nennt man dann im Geiste des Kriegsvokabulars „Feindliche Übernahme“.

Kurz: Es ist total einfach, in der kapitalistischen Welt von heute Erfolg zu haben. Du musst nur an Dich glauben, eine gute Idee haben, an der richtigen Stelle einen Anzug anziehen und behaupten, Du seist ein anderer – der Hauptmann von Köpenick lässt grüßen – und die richtigen Leute netzwerken. Dann klappt es übrigens auch mit dem Mädchen. Das wird gespielt von der reizenden Helen Slater, die vor drei Jahren als Supergirl erste Flugstunden nahm und in den Armen von Michael J. Fox etwa so glaubwürdig ist, wie eine Blondine, die fliegen kann. Da kann Miss Slater aber so wenig für wie Michael J. Fox (Teen Wolf – 1985; Die Klasse von 1984 – 1982). Es ist nur so, dass ihre Rolle mehr nicht hergibt. Slater spielt die schlecht geschriebene Schwester von Shirley MacLaines Charakter aus Billy Wilders Das Appartement (1960): Der Chef will sie im Bett, gaukelt ihr vor, für sie seine Frau verlassen zu wollen während gleichzeitig der junge aufstrebende nette Typ einerseits dem Chef verpflichtet ist, andererseits das Mädchen liebt. Michael J. Fox im Übrigen eignet sich auch nicht für eine Romanze. Wenn der stets jugendlich unreif wirkende Back to the Future-Star mit dem High-School-Gesicht Helen Slater küsst, habe ich das ungute Gefühl, dass Miss Slater gerade einen 12-Jährigen verführt.

"Das Geheimnis meines Erfolges" ist so ein Film, der über weite Strecken Spaß macht, weil den richtigen Arschlöchern auf die Füße getreten wird und die strunzdoofen, karriereängstlichen Executive-Mundhalter auf die Fresse kriegen; würde er sich nur nicht selbst immer wieder mit Holzhammer-Humoresken aus der Kurve werfen. Wenn Michael J. Fox sexuell verführt werden soll, sagen uns ein Lippenstift, der sich Leinwandfüllend aus seiner Fassung aufrichtet, oder Autoantennen, die aus ihren Ösen gleiten, und Parfumfontainen, die aus einem Flakon spritzen, was wir empfinden sollen.

Das ist dann so platt wie das Märchen von dem Jeder-kann-es-schaffen im knallharten Kapitalismus der Wall Street.

Wertung: 4 von 10 D-Mark
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