Elena ist eine brillante Wissenschaftlerin und Ingenieurin, die vor Kurzem die nachhaltige Energiequelle "Calisto" entwickelt hat. Die Erfindung ist eine Revolution, schließlich kann es als umweltschonende Ressource einen großen Fortschritt für die Menschheit bedeuten. Nachdem ihre Chefs die Quelle auf den Markt gebracht haben, bemerkt Elena, dass ihr System einen Fehler aufweist: In den falschen Händen kann es als gefährliche Waffe eingesetzt werden.
Leider stellen sich ihre Vorgesetzten als "The Wrong Hands" heraus, woraufhin sie die Townsend-Agency um Hilfe bitten muss. Die Agency ist mit seinen Agentinnen über die Zeit so erfolgreich geworden, dass das Unternehmen expandierte und mehrere Gruppen mit tapferen Engeln an verschiedenen Standorten besitzt.
Angeleitet werden die Frauen von unterschiedlichen Vermittlern – den sogenannten Bosleys – die ihren Agentinnen die weltweit härtesten Jobs an Land ziehen.
Als Elena auf die Engel Sabina und Jane trifft, müssen sie ihr eigenes Leben riskieren, um die Welt vor einer Katastrophe zu bewahren …
Eine erschütternde Erkenntnis: Hollywood kann im 21. Jahrhundert noch ActionAdventureComicals komplett uninspiriert in den Sand setzen. Der Abspann dieses Films macht deutlich: Okay, dies ist eine Origin-Story, da soll mehr folgen. Aber wer will das noch sehen? Nachdem wir zwei Stunden zugeschaut haben, wie sich nichts entwickelt? Nachdem selbst die Jungs im Kinosessel erkennen mussten, dass drei schöne Frauen noch keinen Film machen?
Die Sony-Columbia-Studios gehen den Warner-Bros.-Weg und setzen bei Frauen-Action auf Frauen auf dem Regiestuhl – was bei Wonder Woman funktioniert hat, muss doch auch bei Charlies Engeln funktionieren, dieser sehr eingeführten Marke. Und Elizabeth Banks ist ja auch ein Name. Jedenfalls vor der Kamera. Hinter der Kamera ist sie überfordert.
Der Film ist eine andauernde Behauptung. Im Mittelpunkt stehen vier schöne Frauen, die keine Beziehung zu- und keine Geschichte miteinander haben; gejagt wird ein MacGuffin, der über Strecken wichtiger wird, als das Personaltableau. Die Prügelchoreographie ist auf Null geschnitten worden, da ist nichts Spannendes, nichts Nägelbeißendes, nichts, was mich im Kinosessel fesseln würde. Und dabei möchte ich diesen Film die ganze Zeit mögen: Kristin Stewart, die ehemalige Bella aus den "Biss zum …“-Filmen ist als Sabina wenigstens noch eine souveräne Verfechterin der gleichgeschlechtlichen Liebe; Naomi Scott (Aladdin – 2019) und Ella Balinska aber sind lediglich attraktive Gesichter, die für allerlei stehen können, aber für nichts stehen.
Zu keinem Charakter baut der Film eine besondere Beziehung auf. Da ist natürlich Elena, die tolle Ingenieurin, die eine Erfindung gemacht hat, die die Welt verändern wird (wenn wir auch nicht so richtig verstehen, wie). Aber in der nächsten Minute kämpft sie auch schon mit den technisch versierten Engeln, die wir auch nicht näher kennenlernen konnten, gegen die Raubritter dieser Erfindung. Am ausführlichsten erklärt der Film seine Bosleys. Bosley nämlich, so hieß über Jahrzehnte der gemütliche Statthalter des anonymen Charlie, ist gar kein Name, sondern eine Art militärischer Rang. Der erste dieser Bosleys, gespielt von Jean-Luc Picard … von Patrick Stewart, hat es geschafft, aus Charlies TV-Agenten-Agentur ein weltumspannendes Netz von KinoKillerKämpferinnen zu bauen.
Das heißt: Wir haben jetzt jede Menge Agentur-Engel in aller Welt, aber als Zuschauer keine Bindung mehr, den gezeigten KillerKämpferinnen fehlt eben jenes Kinoniveau. Nichts überrascht, nichts fasziniert, nichts interessiert an diesen Engeln. Selbst in den Actionsequenzen wird die Action aktionslos inszeniert. Elizabeth Banks hat für ihren Actionfilm einen weiblichen Ansatz gewählt und da muss ich als Mann vor einem Urteil also zweimal hinschauen. Aber auch dann bleibt "3 Engel für Charlie" ein überraschender Unfall eines Filmstudios, das die Grundregeln des Actionkinos eigentlich kennen sollte.