Valentine, eine Studentin in Genf, die als Fotomodell ihr Geld verdient, steckt gerade in einer Beziehungskrise. Auf dem Heimweg von einem Fototermin fährt sie den Schäferhund eines pensionierten Richters an. Auf der Suche nach dem Besitzer des verletzten Tiers begegnet sie einem alten, zynischen Mann, der sich scheinbar aus der Welt zurückgezogen hat.
Seinen Kontakt zur Außenwelt wahrt er sich über das Abhören, Mitschneiden und Manipulieren der Telefonate seiner Nachbarn. Als Valentine das bemerkt, ist sie zunächst entsetzt. Bald aber überwiegt die Faszination, die der selbsternannte Schicksalslenker auf sie ausstrahlt. Es entwickelt sich tatsächlich so etwas wie eine Freundschaft zwischen den beiden, als der Richter langsam Vertrauen zu Valentine fasst …
Teil 3 von Kieslowskis Trikoloren-Trilogie behandelt die Brüderlichkeit. Zum Ende hin sitzt Valentine auf einer Schiffspassage. Ein gewaltiges Unwetter führt zu einer tödlichen Katastrophe – die Fähre sinkt. In diesem Finale begegnet man den Protagonisten der gesamten Trilogie wieder. Unter den sieben Geretteten sind neben Valentine und Auguste (Drei Farben: Rot) Karol und Dominique (Drei Farben: Weiß) sowie Julie und Olivier (Drei Farben: Blau).
Der film-dienst feierte Kieslowskis Film „glänzenden Abschluss seiner Drei-Farben-Trilogie”. Drei Farben: Rot werfe „ein formal brillantes, zuweilen in seiner Perfektion etwas glatt wirkendes, aber stets tiefgründiges und vielschichtiges Panorama menschlicher Verständigungs- und Entfremdungsformen, durchdrungen von Skepsis und zugleich geprägt von einem humanen Interesse am Schicksal der Mitmenschen.”
Die Farben-Trilogie
- Drei Farben: Blau (1993)
- Drei Farben: Weiß (1994)
- Drei Farben: Rot