Ein belebter Boulevard in Paris. Jean hat sich gerade von seiner Schwägerin Anne verabschiedet, nachdem er sich bei ihr darüber beklagt hatte, dass er es nicht länger auf dem Bauernhof seines Vaters aushält. Achtlos wirft er im Vorbeigehen ein zerknülltes Stück Papier in die Hände der rumänischen Bettlerin Maria. Als der Schwarze Amandou die Ehre der Bettlerin verteidigen will, kommt es zu einer Schlägerei. Die Polizei greift ein mit dem Ergebnis, dass Amandou inhaftiert und die illegale Einwanderin Maria ausgewiesen wird.
Ein zufälliges Ereignis, das Wellen schlägt. Ein Ausgangspunkt für die Erzählung scheinbar völlig unterschiedlicher Lebensgeschichten.
Anne ist eine junge Schauspielerin am Anfang ihrer Filmkarriere. Ihr Freund, der Kriegsreporter Georges, hält sich nur selten zu Hause in Frankreich auf und kann sich an das Leben im Frieden kaum noch gewöhnen. Jean, Georges jüngerer Bruder, will nicht den verschuldeten Hof des Vaters übernehmen.
Der fürsorgliche Amandou, malinesischer Abstammung, ist Musiklehrer an einer Schule für Gehörlose, und Maria, die ihre rumänischen Verwandten versorgen muss, versucht, erneut illegal nach Frankreich einzureisen …
Ein dunkler Blick auf den Menschen. Pessimistisch und aussichtslos stellt Michael Haneke das Leben seiner Charaktere dar, hält allerdings das Text-Bild-Verhältnis nicht in der Waage – anders gesagt: Der Film ist geschwätzig, drückt den einzelnen Geschichten derart penetrant den pädagogischen Stempel auf, dass der Film einem bald auf die Nerven geht.
Juliette Binoche („Der englische Patient” – 1996; „Eine Couch in New York” – 1996; Drei Farben – Blau – 1993)spielte im selben Jahr noch unter der Regie von Lasse Hallström in Chocolat.