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Kinoplakat: Cake
Jetzt kann sie es
endlich allen zeigen
Titel Cake
(Cake)
Drehbuch Patrick Tobin
Regie Daniel Barnz, USA 2014
Darsteller
Jennifer Aniston, Adriana Barraza, Anna Kendrick, Sam Worthington, Mamie Gummer, Felicity Huffman, William H. Macy, Chris Messina, Lucy Punch, Britt Robertson, Paula Cale, Ashley Crow, Manuel Garcia-Rulfo, Camille Guaty, Allen Maldonado u.a.
Genre Drama
Filmlänge 102 Minuten
Deutschlandstart
9. April 2015
Website cakemovie.net
Inhalt

Claire Bennett leidet chronische Schmerzen. Seit ihrem Autounfall … bei dem ihr Kind getötet wurde. Die Schmerzen. Der Frust darüber. Claire ist verbittert. Freunde und Familie, … ihr Ehemann haben sich von ihr abgewandt.

Als einzige Bezugsperson bleibt ihr die Haushälterin Silvana und auch die erträgt den ständigen Alkohol- und Pillenkonsum ihrer Chefin nicht mehr lange. In einer Selbsthilfegruppe, aus der Claire inzwischen ausgeschlossen wurde, hatte sie Nina kennengelernt, die sich aber das Leben genommen hat. Aus einer spontanen Laune heraus kontaktiert Claire Ninas Ehemann Roy …

Was zu sagen wäre

Sie würde das bestimmt streng von sich weisen, reinen Herzens, und dennoch ist es so offensichtlich kalkuliert: Jennifer Aniston hat sich eine Bühne gebaut, auf der sie endlich ihre Rollen spielen, auf der sie endlich zeigen kann, wass sie drauf hat. Sie bietet uns das Porträt einer chronisch Kranken mit soziopathischem Einschlag … die aber – from the bottom of her heart – eine ganz Liebe ist. Das changiert irgendwo zwischen Tennessee Williams und TV-Soap. Für Williams reicht es nicht, weil unlebendig geschrieben. Das Niveau TV-Soap überstrahlt es, weil zu gut gespielt.

Jennifer Aniston, die ihren Einfluss auf diesen Film hinter dem Titel einer Executive Producer versteckt, kalkuliert hier kühl ihre verhasste Vergangenheit als Rachel Green, als Star der zehnjährigen TV-Serie „Friends“, ein, um eben dieses Rachel-Green-Image zu demontieren. Anistons Claire ist ungehobelt, rau und spröde. Ich hatte vor einigen Jahren eine mehrwöchige Binge-watch-Affaire mit dieser Rachel-Jennifer. Deshalb sympathisiere ich heftig mit „Cake“, diesem versteckten Kapitel aus Rachels vergessener dunkler Studentenzeit. Das ist das Verlogene … das Entzückende an dieser Claire-Rolle. Weil ich die Rachel aus „Friends“ kenne, ahne ich den Schmetterling, der sich aus der Claire-Figur entpuppt. Und, seien wir ehrlich: endlich bekommen wir ein wenig Schmutz für unsere porentief reine Göttin. Aniston bekommt ihre Gelegenheit zu zeigen, was sie kann. Sehr schön!

Das Drehbuch konzentriert sich sehr auf seine Hauptperson. Darunter leidet prompt der Background. Man braucht schon den guten Willen eines Fans, um das ganze Drama der Claire Bennett zu erfassen. Denn säße da da nicht lovely Jennifer Aniston, würden wir gar nicht weiter genau gucken. Weil aber sie es ist, gucken wir … und werden belohnt.

Wertung: 5 von 8 €uro
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