Der erfolgreiche Buchautor Dr. Jekyll berichtet seinem Psychiater eine unglaubliche Geschichte: Er spürt, dass seine Romanfigur und Alter Ego Hyde aus seinem Gehirn ausbrechen und ihm alles, was ihm lieb und teuer ist, wegnehmen wird. Sein Seelendoktor diagnostiziert eine ausgewachsene Midlifekrise mit schizophrenen Symptomen. Aber der Albtraum wird für Dr. Jekyll schon bald zur Wirklichkeit.
Hyde macht sich tatsächlich selbstständig und entweicht dem Gehirn des Autors.
Mit Hilfe und an der Seite der mysteriösen Fee Jeanny übernimmt er von Jekyll schrittweise alles, woraus dieser seine Selbstbestätigung zieht: sein wallendes Haar, seine strahlenden Zähne, seinen überdimensionierten Penis und schließlich die Anerkennung durch die Gesellschaft. Seine junge Freundin sucht sich einen anderen, seine Exfrau erklärt ihn dem Wahnsinn nahe. Nur seine koksende Tochter hält noch zu ihm.
Der einstige Liebling der Medien stürzt in eine tiefe Sinnkrise, aber kurz vor dem totalen Absturz geschieht jedoch etwas Unerwartetes …
Grell. Bunt. Laut. Schräg. Ein bisschen gaga. Was zunächst sehr deutsch daherkommt – eine Farce über Kastrations–, sprich Verlustängste – weitet sich zu einer brüllend komischen Gesellschaftssatire mit dem Schwenk ins Hysterische. Dass Oskat Roehler bei der Gelegenheit gleich noch versucht, den Zustand der Republik einzunorden, sei ihm gegönnt – Roehler machts nicht drunter.
Das macht den Film, trotz – oder vielleicht auch wegen – der auch noch zum Überdrehen gut gelaunten Schauspieler ein wenig anstrengend. Wenn dauernd hochtourig erzählt wird, stumpft der Zuschauer ab, weil er die Höhepunkte und Twists nicht mehr erkennt.