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Plakatmotiv: Fall (2022)

Ein kleiner, raffinierter Film

Titel Fall – Fear Reaches New Heights
(Fall)
Drehbuch Jonathan Frank & Scott Mann
Regie Scott Mann, UK, USA 2022
Darsteller

Grace Caroline Currey, Virginia Gardner, Mason Gooding, Jeffrey Dean Morgan, Jasper Cole, Darrell Dennis, Bamm Ericsen, Julia Pace Mitchell, Evie Mann, Joseph Mann, Nick Lynes, Branden Currey u.a.

Genre Thriller, Drama
Filmlänge 107 Minuten
Deutschlandstart
15. Dezember 2022 (DVD-Release)
Website lionsgate.com/fall
Inhalt

Becky und Hunter sind Kletterfreaks. Beckys Ehemann Dan ist bei einem Kletterunfall ums Leben gekommen. Ein Jahr danach leidet sie noch immer sehr unter dem Verlust und ist seitdem nicht mehr geklettert.

Ihre Freundin Hunter, eine YouTuberin, die Videos von extremen Stunts im Netz veröffentlicht, ermutigt sie, sich ihren Ängsten zu stellen. Hunter schlägt ihr vor, auf einen verlassenen, 600 Meter hohen Funkturm in der Wüste zu klettern, auch um die Asche des verstorbenen Ehemannes zu verstreuen. Becky stimmt dem Vorschlag nach anfänglichem Zögern zu.

Nachdem sie die Spitze erreicht und Dans Asche verstreut haben, wollen sie wieder den Rückweg antreten. Jedoch löst sich eine rostige Schraube des Stahlgerüsts und die Leiter, über die sie aufgestiegen sind, bricht weg.

Die beiden Frauen sitzen auf einem kleinen Plateau in 600 Meter Höhe fest – kein Handyempfang, nur wenig Wasser und niemand ahnt, dass sie da oben sind …

Was zu sagen wäre

Im Wettrennen um den kleinstmöglichen Schauplatz liegt dieser Film schonmal ganz weit vorne. Er bringt uns in die Welt der Influencerinnen, die es nicht so irre nach oben geschafft haben, wie die, über die man ständig in den Zeitungen liest. Shiloh, die lebenslustigere der beiden Freundinnen in diesem Film, teilt ihr Leben mit 60.000 Followern, die sie als ihre Familie versteht. Die füttert sie mit Szenen aus ihrem Leben als Kletterin. Aus dem ist Becky vor einem Jahr ausgestiegen, als ihr Mann aus einer Wand abstürzte. Seitdem ist sie nicht mehr so lebenslustig, lässt sich von Becky aber zu einem Wahnsinnstrip überreden.

Der Turm steht in der Mojave-Wüste, ist 600 Meter hoch und sieht aus wie eine Nadel. Die Herausforderung ist weniger, die richtigen Klettergriffe zu finden, um hoch zu kommen – der Sendemast hat eine Leiter – sondern die Kraft aufzubringen, um überhaupt oben anzukommen. Aber, soviel scheint sicher: Für die Follower wird es spektakuläre Bilder geben. Kaum oben, bricht die Leiter und damit der Rückweg zusammen. und Bilder senden kann man auf dem Sendemast auch nicht, denn das Plateau, auf dem die beiden Frauen nun festsitzen, schwebt über allen Netzen. Da haben die beiden Frauen gleich zwei Handys ohne die sonst in solchen (Film-)Fällen üblichen Akkuprobleme und können Familie und Follower nun nur erreichen, wenn sie ein Handy in die Tiefe, in die Frequenzwolke, werfen, ohne, dass es unten zerschellt.

Es überrascht, dass man aus dieser Ausgangslage doch einen sehenswerten Film machen kann, der nicht in Formalien und Stereotypen erstickt. Die 5 Millionen Dollar, die er gekostet hat, sind klug angelegt worden. In der Falle sitzen mit Grace Caroline Currey und Virginia Gardner zwei noch erfrischend unverbrauchte Gesichter, die einander beste Freundinnen sind, aber oben auf der Plattform noch ein paar Lebenslügen aus dem Weg räumen müssen, während hungrige Aasgeier angreifen und zwischendrin mal ein Rucksack mit rettendem Trinkwasser und einer möglicherweise hilfreichen Kameradrohne schwindelerregend geangelt werden muss.

"Fall" ist ein straff organisierter, clever erzählter Film, der in der Erkenntnis gipfelt: „Deine 60.000 Follower interessieren sich einen Scheiß für Dich.

Wertung: 6 von 8 €uro
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