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Plakatmotiv: Eine Familie namens Beethoven (1993)

… und die Bösen
fallen in die Kaka

Titel Eine Familie namens Beethoven
(Beethoven's 2nd)
Drehbuch Len Blum
mit Charakteren von John Hughes & Amy Holden Jones
Regie Rod Daniel, USA 1993
Darsteller

Charles Grodin, Bonnie Hunt, Nicholle Tom, Christopher Castile, Sarah Rose Karr, Debi Mazar, Chris Penn, Ashley Hamilton, Danny Masterson, Catherine Reitman, Maury Chaykin, Heather McComb, Scott Waara, Jeff Corey, Virginia Capers u.a.

Genre Komödie, Familie
Filmlänge 89 Minuten
Deutschlandstart
16. Dezember 1993
Inhalt

Der Bernhardiner Beethoven verliebt sich in die Bernhardiner-Dame Missy. Die beiden Hunde haben sich an einem Eisstand kennen gelernt. Unglücklicherweise gibt es Ärger zwischen Missys Herrchen und dessen Ex-Frau Regina, da die Scheidung der beiden nicht reibungslos verläuft.

Regina nimmt Missy mit zu sich nach Hause. Da Beethovens Gefühle mit ihm durchgehen, folgt der Hund seiner Angebeteten und trifft sich heimlich mit Missy. Die Liebesgeschichte bleibt nicht ohne Folgen, so dass schon bald vier kleine Welpen auf die Welt kommen. Da Regina und ihr Liebhaber Floyd kein Interesse an den Hundebabys haben, schnappen sich die Kinder von Beethovens Herrchen George Newton die Welpen, bevor etwas Schlimmes passiert.

Als Familie Newton einen Kurzurlaub macht, treffen sie auf Regina, die Böses Im Schilde führt …

Was zu sagen wäre

Im Original heißt der Film "Beethoven's 2nd", was eine schöne Erinnerung daran ist, dass der Namenspatron des Hundes vor allem für seine neun Symphonien bekannt ist, die 1., die 2., die 3. und so weiter. Für den Beethoven im Film heißt das, es geht einfach weiter. Da er der Titelheld ist, verliebt er sich, darf seine Angebetete am Balkon anschmachten, wie einst Shakespeares Romeo seine Julia, bekommt Nachwuchs und muss um diesen kämpfen. An seiner Seite weiß er seine Familie, die Newtons. Plakatmotiv: Eine Familie namens Beethoven (1993) Da finden alle die Bernhardinerwelpen wieder total süß und putzig und Vater George hat wieder seine Vorbehalte, genauso, wie er wieder einen Finanzier für sein Duftbaumunternehmen sucht, aber diesmal geht es auch noch in die Wälder Oregons.

Hier trifft Ryce, die 16-jährige Tochter, auf einen Schnönling mit dem schon verräterisch verschlungenen Namen Taylor Devereaux, den sie von der Schule kennt und der ihr schöne Augen macht. Von vorne herein ist klar: Dieser Typ ist ein Blender und steht im Drehbuch, damit Ryce eine Lektion lernt. Beethoven holt sie spektakulär aus der Bredouille, ist aber ansonsten mit seinem Nachwuchs und seinem Herzschmerz beschäftigt.

Die – in ihrer Dimension zu vernachlässigenden – finanziellen Probleme der Familie Newton sind nicht spannend, das Unsportlichkeitsproblem, das den 14-jährigen Ted schon im Vorgängerfilm umtrieb, löst sich auch in diesem Film nicht auf, aber Daddy George und sein Hund Beethoven finden beim Hamburger-Wettessen endlich zusammen.

Der Film, angelehnt an die Comicdramaturgie des Disney-Klassikers 101 Dalmatiner (1961), ist erkennbar für die Jüngsten gemacht. Deshalb ist auch die sogenannte Bedrohung simpel gestrickt. Es handelt sich um eine in Scheidung lebende Zimzicke, die ihren neuen Lover unablässig beleidigt, sodass sich Erwachsene im Kinosaal fragen, wieso der ihr nicht einfach den Laufpass gibt. Die Frau ist nichts. Sie hat nichts. Und beleidigt ununterbrochen. Kinder sehen das wohl noch nicht so differenziert, deshalb mag das durchgehen.

Der Qualität des Films aber tut das nicht gut. Alles an ihm ist egal. Aber den Kindern im Kinosaal wird das Gefühl vermittelt: Mit einem Haustier, das Dir die Haare vom Kopf frisst, kommt das Glück. Schon im ersten Film hatte George Newton finanzielle Engpässe und konnte sich einen Hund, einen Bernhardiner gar, schlicht nicht leisten. Er tat es trotzdem. Und jetzt hat er fünf Bernhardiner. Im Kinosaal fragen aber nur die die Kinokarten bezahlenden Eltern, wie der arme Mann das eigentlich schafft. Die Kinder finden einfach die Hunde süß und, dass die Bösen in die Kaka fallen.

Wertung: 4 von 10 D-Mark
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