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Plakatmotiv: Caprona II (1977)

Diesem Abenteuer gehen
Story und Dinosaurier aus

Titel Caprona II
(The People That Time Forgot)
Drehbuch Patrick Tilley
nach dem Roman "The People That Time Forgot" von Edgar Rice Burroughs
Regie Kevin Connor, UK, USA 1977
Darsteller

Patrick Wayne, Doug McClure, Sarah Douglas, Dana Gillespie, Thorley Walters, Shane Rimmer, Tony Britton, John Hallam, David Prowse, Milton Reid, Kiran Shah, Richard LeParmentier, Jimmy Ray, Tony McHale u.a.

Genre Abenteuer, Fantasy
Filmlänge 91 Minuten
Deutschlandstart
6. Januar 1978
Inhalt

Eine Flaschenpost beweist: Der verschollene Bowen Tyler lebt! Sein Freund, Major Ben McBride, startet eine Expedition ins Ungewisse – auf die unwirtliche Insel Caprona.

Dort trachten nicht nur blutrünstige Eingeborne nach dem Leben von McBride und seinen Leuten. Gefräßige Dinosaurier und ungebändigte Naturgewalten machen die Expedition zu einem gefährlichen Unterfangen …

Was zu sagen wäre

Was immer es ist. Es klingt prähistorisch!“, sagt der Wissenschaftler an Bord der Expedition. Und was soll man sagen: Es IST prähistorisch! Es tauchen Dinosaurier auf, die es ja auch schon in Caprona I gab; die Überraschung im Kinosessel hält sich also in Grenzen. Gerade erst hat ein Pterodactylon das Flugzeug der Expedition angegriffen, von dem wir erfahren, das die „sehr angriffslustig“ sind, weswegen diese an sich ja sensationelle Entdeckung – also die der prähistorischen Flugsaurier – erst einmal vom Himmel geschossen wird.

Dinosaurier interessieren mich nicht!“, sagt der Held, der nur seinen Freund finden will. Und das ist gut, denn Dinosaurier kommen hier so gut wie nicht vor – bis auf ein stachliges Dinosauriermeerschwinchen, das ein wenig länger im Fluchtweg herum beißt, letzten Endes aber nur eine Rotte von Pappmaché-Figuren in Dinosaurierform abrundet. Plakatmotiv (UK): The People, that Time forgot (1977) Eine echte, eigene Idee liegt dem Film nicht zugrunde. Nachdem der erste Film mehr als das Doppelte seiner Produktionskosten eingespielt hatte, kamen die Produzenten zu der Auffassung, dass eine Fortsetzung wirtschaftlich keine schlechte Idee wäre. Und also wird die Flaschenpost des Helden, die die Geschichte des ersten Teils erzählte, zum Auslöser für Teil 2: Der Held soll gerettet werden. Das ist die Geschichte.

Während Teil 1 noch maßgeblich vom Streit zwischen deutschen und britischen Seeleuten im Ersten Weltkrieg bestimmt war, den die Dinosaurier der Insel beeinflussten, gibt es im neuen Film nur die Insel als Gegner, von der der gerade wieder gefundene Teil-1-Held Bowen Tyler nun behauptet, „Der Vulkan, er … lässt niemanden frei!“ Dazu gibt es ein paar Wilde – wahlweise aufwändig maskiert oder grün angemalt – die Menschen als Opfergaben Dinosauriern zum Fraß vor- oder in einen Vulkankrater hinein werfen. Zwei Frauen treten auf, die eine Fotografin der Times und Tochter des Herausgebers im schicken Safari-Dress, deren Kühle den Held der Geschichte fasziniert, die andere eine attraktive Wilde im knappen Lederwams, die sich gleich in den schottischen Piloten mit dem Whiskeyflachmann verguckt.

Das heißt: Die eigentliche Spannung erzeugt am Ende der behauptet böswillige Vulkan, der niemanden aus seinen Fängen lässt. Das gibt den Feuerwerkern und Pyromanen der Filmcrew ausgiebig Gelegenheit, Explosionen in Szene zu setzen, und der Second Unit, Stuntleute zwischen Explosionen hin und her rennen zu lassen.

So richtig aufregend wird das nicht.

Der Film verschenkt eine Menge Potenzial. Der Dinosaurierforscher weiß zwar, dass Flugsaurier „sehr angriffslustig“ sind, kann aber sonst bis auf erstaunliche Fechtkunst nichts zum Gelingen der Expedition beitragen. Dass Bowen Tyler gefunden wird, versteht sich von selbst, wirkt aber wie ein Unfall des Drehbuchs, denn anfangen kann es mit der Figur in der Folge nichts mehr. Wenn man also die paar Plastik-Dinos beiseite lässt, könnten wir hier auch dem jüngsten Tarzan-Abenteuer beiwohnen.

Wertung: 3 von 8 D-Mark
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