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Plakatmotiv: Die unglaubliche Reise in einem verrückten Raumschiff (1982)

Wenn man das Original nicht
kennt, ist der Film ganz witzig

Titel Die unglaubliche Reise in einem verrückten Raumschiff
(Airplane II: The Sequel)
Drehbuch Ken Finkleman
Regie Ken Finkleman, USA 1982
Stimmen

Robert Hays, Julie Hagerty, Lloyd Bridges, Chad Everett, Peter Graves, William Shatner, Chuck Connors, Raymond Burr, John Vernon, Rip Torn, Sonny Bono, Stephen Stucker u.a.

Genre Komödie
Filmlänge 85 Minuten
Deutschlandstart
22. April 1983
Inhalt

Eigentlich sollte es eine wunderbare Reise zum Mond werden, aber dann macht den Passagieren der Mayflower gnadenlose Schlamperei beim Bau ihres Flugobjektes einen Strich durch die Rechnung. Aufgrund der technischen Unzulänglichkeiten kommt es während des Flugs zu einer Fehlfunktion, der schließlich die beiden Piloten zum Opfer fallen.

Der Bordcomputer ändert schließlich den Kurs der Mayflower, so dass diese direkt auf die Sonne zusteuert. Das ist ein Fall für den ehemaligen Air-Force-Piloten Ted Striker, der mit den technischen Schwierigkeiten der Mayflower bestens vertraut ist, weil die dafür Verantwortlichen ihn in eine Anstalt eingewiesen hatten, um den Pfusch zu vertuschen. Glücklicherweise ist Striker aber ausgebüchst und an Bord der Mayflower gelangt. Jetzt hat der die Gelegenheit, sein Können zu beweisen, um die kritische Situation unter Kontrolle zu bringen …

Was zu sagen wäre

Auf der Mondbasis schaut Captain Murdock in ein Periskop. In den Weiten des Alls sieht er das Raumschiff Enterprise vorbei fliegen. Resigniert klappt Murdock das Periskop wieder ein und sagt „Irgendwann ist alles einmal vorbei.“ Captain Murdock wird gespielt von William Shatner, dem Captain Kirk der Original-Enterprise. Da kommt für einen Moment nostalgische Wehmut im Kinosessel auf, auch weil sich zu diesem Zeitpunkt des Films dieses Irgendwann-ist-alles-einmal-vorbei auch über diese Fortsetzung eines der witzigsten Filme aller Zeiten sagen lässt.

Jim Abrahams, David und Jerry Zucker sind nicht mehr an Bord. Aber die Paramount Studios haben noch die Rechte an dem Original. Sie haben also den Autor Ken Finkleman, der international bisher durch sein Drehbuch zu Grease 2 (1982) aufgefallen ist, beauftragt, nochmal sowas Lustiges wie "Airplane!" zu schreiben, am besten was mit Weltraum, das ist ja gerade sehr in; und dann soll er auch gleich sein Debüt als Regisseur geben. Gefragt, umgesetzt. Es geht auch gut los. Am Flughafen kommen allerlei Passagiere an, die zum Mond wollen. Zwei ziehen ihre Koffer hinter sich her, die sich alsbald wie zwei Hunde ankläffen und ineinander verharken. Am Infostand gibt es Antworten auf alle Fragen – „Wo geht es zum Flugsteig …", „Wann landet …“, „Finden sie es gut, einen Orgasmus nur vorzutäuschen?“ „Jederzeit.“ Schwer bewaffnete Terroristen kommen ungehindert durch die Sicherheitsschleuse, eine alte Dame hingegen wird als Verdächtige sofort zu Boden geworfen.

Es mischen sich Gags in die rasche Erzählstruktur, die Finkleman aus dem Original abgeschrieben hat: „Wir fliegen zum Mond. Ich bin so aufgeregt.“ „Ist es Dein erstes Mal?“ „Nein, ich war schon häufiger aufgeregt.“ Die Witze aus der Reihe Die Sonne? Was ist es?“ „Ein sehr großer, glühend heißer Stern. Aber das ist jetzt nicht wichtig. nehmen kein Ende, dafür jene, die groß angekündigt werden, zu. Da setzt sich einer mit einem Sahnekuchen in den Sessel und es ist völlig klar, dass er die Sahne sehr bald im Gesicht haben wird. Neben einem Stapel gelber Fässer prangt in großen Lettern DO NOT SMOKE und DO NOT SPIT. Dann steckt sich der kantig in Leder gekleidete Chuck Connors (Jahr 2022... die überleben wollen – 1973; Weites Land – 1958), der Original-Porter-Ricks aus dem Flipper-Film von 1963, hier als Cheftechniker Sarge einen Stumpen an, schmeißt das Streichholz weg, spuckt Zigarrenbrösel aus – und es macht BOUM! Wo Airplane die Katastrophenfilme der 70er Jahre mit all ihrer überzogenen, Eisenkinn-harten Dramatik parodierte, parodiert "Airplane II: The Sequel" seinen Vorgänger.

Der Film hat seine Momente und die besseren Cockpit-Machos. Elaine, die hibbelige Stewardess hat es zur Computerexpertin geschafft und hat jetzt einen einflussreichen Offizier zum Freund, der auch irgendwie ganz stolz auf sein Mädchen ist: „Frauen und das Raumfahrtprogramm sind mächtig vorangekommen, Süße. Aber nach der Hochzeit keine komplizierten Computer mehr für mein Mädchen.“ „Aber Liebling, sie haben mir die alleinige Leitung der Computeranalyse-Abteilung für die Jupitersonde angeboten.“ „Nein, Du kriegst die alleinige Leitung der Babyabteilung von Mr. und Ms. Simon Kurtz. Das ist ein Befehl, Leutnant. Komm jetzt.“ Da weht der Geist des echten Charlton "Murdock" Heston über die Leinwand, der in Giganten am Himmel (1974) mit seiner Freundin noch in einer Art Babysprech kommunizierte („Du machst das sehr gut, Liebling.“).

Der Film funktioniert, wenn man an einem Donnerstagabend mit Freunden einen Kasten Bier auf der Couch leeren will und ein bisschen was zu lachen sucht. An solchen Abenden braucht kein Film originell zu sein. Ein paar Sexwitze, komische Sprüche, ein alberner Techniker, ein paar Gags, die man noch vom letzten Mal kennt und ein Held mit furchtbar dramatischer Vergangenheit, der zum Jagen getragen werden muss, reichen manchmal schon.

Wertung: 3 von 9 D-Mark
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