Berlin in den 30er Jahren: Hugo und Charlotte wären eigentlich das perfekte Paar, und trotzdem finden die beiden nicht zueinander. Hugo heiratet ihre Schwester, als diese schwanger wird und das Schicksal führt die zwei irgendwann auseinander. Fast ein ganzes Leben wartet Charlotte auf den Mann, von dem sie weiß, dass er der richtige für sie ist: Hugo.
Charlotte lebt ihr eigenes Leben, übersteht den Krieg, Ehemann und Liebhaber, wird dreifache Mutter, hat im wahrsten Sinne des Wortes eine Leiche im Keller und trifft am Ende ihrer Tage, nun schon über 80, ihre große Liebe wieder.
Hat sich ihr Sehnen gelohnt?
Nach der Apothekerin (1997) ist „Kalt ist der Abendhauch“ der zweite Ingrid-Noll-Stoff, den sich Rainer Kaufman (Long Hello & Short Goodbye – 1999; Stadtgespräch – 1995) vornimmt. Der Titel greift die Zeile „Kalt ist der Abendhauch“ aus dem Gedicht Der Mond ist aufgegangen von Matthias Claudius auf.
Nolls Roman gilt als nicht verfilmbar, was nicht überrascht, schaut man sich dessen komplexe Struktur an. So richtig ab geht der Film auch tatsächlich nicht. Man kann ihn sich aber angucken. Kaufmann hat liebevoll ausgestattet, schön fotografiert und eine glückliche Hand bei der Wahl seiner Schauspieler gehabt.