IMDB

Plakatmotiv: Zathura – Ein Abenteuer im Weltraum (2005)

Ein Abenteuer für Kinder
mit nervtötenden Kindern

Titel Zathura – Ein Abenteuer im Weltraum
(Zathura: A Space Adventure)
Drehbuch David Koepp + John Kamps
nach dem gleichnamigen Kinderroman von Chris Van Allsburg
Regie Jon Favreau, USA 2005
Darsteller

Jonah Bobo, Josh Hutcherson, Dax Shepard, Kristen Stewart, Tim Robbins, Frank Oz, John Alexander, Derek Mears, Douglas Tait, Joe Bucaro III, Jeff Wolfe u.a.

Genre Abenteuer, Fantasy
Filmlänge 101 Minuten
Deutschlandstart
2. Februar 2006
Inhalt

Danny und Walter sind Streithähne. Ersterer möchte eigentlich bloß die Aufmerksamkeit seines großen Bruders gewinnen, aber dem geht das auf die Nerven. Der Streit fängt so richtig an, als ihr Vater zu einem wichtigen Meeting muss.

Für Danny endet die Auseinandersetzung im gruseligen Keller des Hauses. Beim Versuch, diesen so schnell wie möglich wieder zu verlassen, entdeckt er ein Spiel, das ihn sofort fasziniert: Zathura. Hätte Danny geahnt, was ihn, seinen Bruder und seine Schwester erwartet, hätte er vielleicht die Finger von diesem alten Brettspiel gelassen.

Der Junge macht bloß einen Spielzug, schon geht alles drunter und drüber …

Was zu sagen wäre

Da lässt man die Blagen mal für zwei Stunden unter Aufsicht der Teenager-Tochter und kurze Zeit später liegt das Haus in Trümmern. Hätten sie mal lieber nicht das alte Spiel aus dem Keller geholt. Die Produzenten machen gleich auf dem Plakat darauf aufmerksam, dass die Buchvorlage von dem Mann stammt, der 1981 den Roman über das Abenteuerspiel "Jumanji" geschrieben hat, das Joe Johnston 1995 verfilmt hat. Chris Van Allsburg hat auch die Narnia-Bücher geschrieben, dazu "Der Polarexpress" (2004 verfilmt von Robert Zemeckis) oder "James und der Riesenpfirsich" (1996 verfilmt von Henry Selick), aber gefährliche Spiele haben es Van Allsburg sichtlich angetan: "Zathura" sieht ein bisschen aus wie eine zeitgemäße Neuverfilmung für die jüngeren Geschwister der Jumanji-Gucker.

Im Mittelpunkt stehen zwei Brüder einer Scheidungsfamilie, 8 und 12 Jahre alt, die sich unentwegt in den Haaren liegen. Für Zuschauer, die die Trau-Keinem-über-30-Grenze überschritten haben, ist das Gequike und Geschrei nervenaufreibend, weil man denken sollte, dass man in den Situationen, in die die beiden geraten, besseres zu tun haben sollte, als sich eifersüchtig zu streiten. Plakatmotiv (US): Zathura – A Space Adventure (2005) Jungs sind halt so? Im Kinosessel liegt einem da ein „Reißt Euch mal zusammen!“ auf den Lippen. Aber für Menschen jenseits der 30 ist der Film auch nicht zu empfehlen.

Wer das Alter erreicht hat, in dem man Zigaretten rauchen darf, besser, wenn man noch jünger ist, kann Unterhaltung finden in diesem Abenteuer, in dem viel Weltall, Wünsche erfüllende Sternschnuppen und Menschenfleisch fressende Riesenechsen in vermüllten Raumschiffen auftauchen. Das funktioniert eine Zeit lang ganz gut, wenn mit jedem neuen Spielzug an dem mechanischen Spielbrett eine neue Herausforderung lauert, hier ein Asteroidensturm, da ein böser Kampfroboter, der an die seligen Zeiten der im All gestrandeten Familie Robinson oder an "Robby" aus Fortbilden Planet (1956) erinnert. Bis dann ein – erwachsener – Astronaut auftaucht, der die bis dahin tapfer die eigenen Streitereien hintan stellenden, gegen die widrigen Gefahren kämpfenden Jungs wieder zu sich anblökenden und -quiekenden Kindern degradiert, die dem Erwachsenen zeigen wollen, wie recht sie und wie unrecht der Bruder hat. Das ist der Part, wo es menschlich, moralisch, pädagogisch wird, wo auch die bis dahin umständlich mit durch die Handlung geschleppte ältere Schwester in Hot Pans und bauchfreiem Top, die eigentlich nur die älteren Brüder im Kinosessel beschäftigen soll, eine, nunja, Rolle bekommt.

Natürlich geht es in dem Film nicht um Aliens, um Gefahren im Weltraum oder irgendwelchen Fantasygrusel. Eigentlich geht es Regisseur Jon Favreau um zwei Scheidungskinder – na gut, mit der durch die Handlung geschleppten älteren Schwester um drei Scheidungskinder – die sich neu in der Welt positionieren, ihren Standpunkt, ihre Rolle finden müssen. Das wird im Finale natürlich alles erfüllt und so schwebt die Kamera für die Schlusstitel gütig in den Himmel über sich fröhlich foppende Geschwister, die dem Sinn des Lebens einen Schritt näher gekommen zu sein scheinen, indem sie ein paar fiese Aliens gesprengt haben.

Wertung: 3 von 7 €uro
IMDB