Als Pemberton Serena zum ersten Mal sieht, dauert es nur wenige Minute, bis er ihr einen Heiratsantrag macht. Serena, Tochter einer Holz-Dynastie, die ihre ganze Familie bei einem Feuer verlor, und Pemberton, aufstrebender Holz-Baron passen perfekt zueinander. Und Serena erweist sich ihrem Mann als ebenbürtig: Sie kontrolliert die Arbeiter und rettet einem Mann das Leben.
George und Serena herrschen wie König und Königin über das Land und beseitigen alles, was sich ihnen bei ihrem Aufstieg in den Weg stellt. Das Geschäft floriert, allerdings geraten die Pembertons wegen des Verdachts von gefälschten Bilanzen und Bestechung ins Visier der Justiz. Als Serena dazu ihr ungeborenes Kind verliert und erfährt, dass sie unfruchtbar ist, verliert sie vor Hass auf die frühere Geliebte ihres Mannes und dessen Kind den Bezug zu Realität. Die heile Welt beginnt zu zerfallen.
Ein Drama buchstäblich aus anderer Zeit. Nicht nur spielt der Film in den frühen 1930er Jahren, auch ist seine ganze Dramaturgie wie übrig geblieben aus den 1980er Jahren. Der Film ist wunderschön fotografiert, die Landschaften aus Nebel und Wäldern sind meta-melancholisch, die Story ist absolut überraschungsfrei.
Bradley Cooper (American Hustle – 2013; The Place Beyond the Pines – 2012; Ohne Limit – 2011; Das A-Team – Der Film – 2010; Valentinstag – 2010; „Hangover“ – 2009) kann seinen Star-Status in der Rolle des angehenden Holzbarons allerdings ebensowenig ausbauen, wie Jennifer Lawrence den ihren (American Hustle – 2013; House at the End of the Street – 2012; Silver Linings – 2012; Die Tribute von Panem – 2012; „Der Biber“ – 2011; Winter's Bone – 2010).
Die beiden haben Silver Linings (2012) zum Funkeln gebracht, aber hier unter der Regie von Susanne Bier (In einer besseren Welt – 2010; „Things We Lost in the Fire“ – 2007; „Nach der Hochzeit“ – 2006) funkelt nichts. Bier setzt zu sehr auf den schon angehäuften Star-Status ihrer Protagonisten und da bekommt Jennifer Lawrence zwar zwei, drei Momente, in denen sie ihre Kunst austoben kann, aber meistens steht sie einfach nur mit unverrückbarer Blondwellen-Perücke als schönes Element herum, gibt mal die Lady Macbeth, mal die irgendwie verzweifelte Ehefrau. Auch Cooper bleibt blass – nicht schlecht, aber auch nicht beeindruckend.
Je länger der Film dauert, desto mehr zerfällt er. Und während der Soundtrack von Johan Soderqvist einen andauernden Brummbass-Orchesterteppich unter die Bilder legt, geht das Melodram hausbacken zugrunde.