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Plakatmotiv: Aquaman: Lost Kingdom (2023)

Tragisch: Für ihre Heldenfigur finden
die Produzenten keine adäquate Lösung

Titel Aquaman – Lost Kingdom
(Aquaman and the Lost Kingdom)
Drehbuch David Leslie Johnson-McGoldrick & James Wan & Jason Momoa
nach den Comics von Mort Weisinger & Paul Norris
Regie James Wan, USA, UK, Can., Austr., Isl. 2023
Darsteller

Jason Momoa, Patrick Wilson, Yahya Abdul-Mateen II, Amber Heard, Nicole Kidman, Randall Park, Temuera Morrison, Dolph Lundgren, Martin Short, Jani Zhao, Pilou Asbæk, Indya Moore, John Rhys-Davies, Vincent Regan, Jay McDonald, Tyler Burger, Maddox Cruz-Porter, River Ao Moemoea Green u.a.

Genre Comic-Verfilmung
Filmlänge 143 Minuten
Deutschlandstart
21. Dezember 2023
Website https://www.aquamanmovie.net
Inhalt

Black Manta leckt nach seinem ersten Versuch, Aquaman zu töten, weiterhin seine Wunden. Trotzdem scheint das nur eine verlorene Schlacht in einem viel größeren Krieg gewesen zu sein. Plakatmotiv: Aquaman: Lost Kingdom (2023) Denn Black Manta ist nach wie vor davon besessen, den Tod seines Vaters zu rächen. Und dieses Mal ist er sich sicher, Aquaman zur Strecke bringen zu können.

Mit dem mysteriösen schwarzen Dreizack in der Hinterhand ist er im Besitz einer unglaublichen Macht. Das weiß auch Aquaman. Um gegen Black Manta bestehen zu können, nimmt er sogar wieder Kontakt mit dem ehemaligen König von Atlantis, seinem Bruder Orm auf.

Zwischen den beiden verläuft immer noch ein tiefer Graben, den sie jedoch schnell überwinden müssen, um als Team die Bewohner des Königreichs Atlantis vor Black Mantas Rache zu bewahren und die finstere Gestalt mit dem Schwarzen Dreizack ein für alle Mal zu besiegen …

Was zu sagen wäre

Es gibt immer wieder mal Filme, die sich als großer Quark herausstellen, und dabei trotzdem die ein oder andere Sequenz zeigen, die schön anzuschauen ist. Manchmal zeigen Filme auch sehr schnell, dass aus ihnen gar nichts mehr wird.

Und dann gibt es dieses erste "Aquaman"-Sequel. Das benötigt gerade mal die Dauer des animierten Warner-Bros.-Logo, um anzudeuten: Hier kommt heute nichts mehr.

Die ersten Szenen, die eine prügelnde Männer-mit-breiten-Schultern-in-zu-enger-Kampfmontur-Meute, einen Frachter in schwerer See und einen Titelhelden, der sich dem Geschehen auf einem wiehernden(!!) Seepferd nähert, zeigen, sehen so realistisch aus, wie die Zwischensequenzen eines Playstation-3-Games. Und der Off-Text hämmert dann die letzten Fragmente dieser Filmruine platt: „Man sagt: Jeder kann irgend etwas gut. Ich … spreche mit Fischen. (…) Manche halten mich für eine Witzfigur. Ist mir egal. Und warum? Weil ich noch was anderes gut kann!“ Dann schlägt der Off-Sprecher, der gleichzeitig der Titelheld des Films ist, seinen Dreizack vernehmlich auf den Schiffsboden. „Und das ist Prügel austeilen!“ Und los geht die erwartungsgemäß einseitige Prügelei eines Aquaman gegen zehn Männer-mit-breiten-Schultern-in-zu-enger-Kampfmontur zum 68er-Kino-Hit "Born to be wild". Bei der Gelegenheit erfahren wir dann in Zwischenschnitten noch, dass Aquaman jetzt Vater eines Jungen ist, der ihm beim Windel wechseln treffsicher in den Mund pinkelt, er der König von Atlantis ist und dabei tagein, tagaus langweilige Bürgereingaben entscheiden soll.

Zum Glück für die Dramaturgen des Films gibt es aus dem ersten Film noch diesen Manta – nicht den Opel gleichen Namens, für den die Aquaman-Produzenten nichts können, sondern ein Typ, der Aquaman für den Tod seines absolut skrupellosen, also für die Zuschauer unwichtigen, Vaters verantwortlich macht. So weit, so Comic-like. Wir lernen bei der Gelegenheit, hurra, dass gar nicht wir Menschenwesen für den Klimawandel verantwortlich sind, sondern ein doll drehender Racheengel, der den Tod seines hoch kriminellen Vaters rächen will: Manta sammelt Treibstoff, der die Erderwärmung vorantreibt, um seine Rache zu vollziehen. Zwischendurch taucht tatsächlich mal die Frage auf, warum er das macht, wenn doch an dessen Ende alle inklusive des Racheengels verlieren. Aber da schneidet Regisseur James Wan dann lieber schon wieder auf die nächste Computer animierte Unter-Wasser-Wimmelbild-Sequenz um.

"Aquaman – The Lost Kingdom" demonstriert das Dilemma eines der großen Filmstudios. Die Nachbarn von Disney-MARVEL hauen einen Superheldenfilm nach dem anderen raus und kommen damit mal mehr, mal weniger gut über die Runden. Warner Bros. hingegen deliriert seit Jahren an Vergleichbarem herum und tritt folglich auf der Stelle. Der Bruder, der im Vorgänger noch nachvollziehbar der Schurke war, ist hier jetzt schnell der Partner, der früher mal die falsche Abzweigung genommen hat.

Dieser Film ist so platt, dass ich mich mittendrin zu fragen beginne, was die Produzenten geritten hat, dafür Geld zu geben. Mal abgesehen davon, dass allein das – sich mitten im Film die Frage zu stellen – schon ein Armutszeugnis für den Film ist, entsteht auch inhaltlich weiter nichts.

Wertung: 0 von 8 €uro
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