Im Jahr 1978 gelingt es dem windigen Kleinkriminellen Ord endlich einen Waffendeal zwischen Chris und Justine und dem schmierigen Waffenhändler Vernon zu organisieren, woraufhin sich die beiden Parteien in einem leerstehenden Lagerhaus treffen. Doch gerade als der Deal abgeschlossen scheint, ergeben ein paar unbedachte Bemerkungen einen Streit und im Handumdrehen eskaliert die Situation in einer handfesten Auseinandersetzung.
Zwar ist die Stimmung schon bei der Übergabe äußerst angespannt, weil Vernon und Martin nicht die bestellten M16-Gewehre dabei haben, doch einigt man sich, und es scheint anfänglich alles glatt zu gehen. Dann jedoch entsteht ein absolutes Chaos, das durch eine Auseinandersetzung zwischen Harry und Stevo ausgelöst wird, weil sie sich als Kontrahenten einer Kneipenschlägerei wiedererkennen.
Nach anfänglichen Beleidigungen fliegen bald schon Kugeln kreuz und quer durch die Halle. Die Kämpfe eskalieren, und die Situation entwickelt sich zu einem blutigen Überlebensspiel, bei dem jeder, der am Leben bleibt, entweder versucht, mit einer Tasche voll Geld zu entkommen, oder sicherstellen will, dass dies niemand anderes tut. Einer scheint zudem ein doppeltes Spiel zu treiben …
Eine schöne Handarbeit. Eine Versuchsanordnung, die im Prolog glaubhafter ist, als manch großkünstlerischer Waffenhändlerfilm. Ist doch klar: Wenn Kleinkriminelle in der Stadt sind, um einen Deal durchzuziehen, dann sind sie schon am Abend vorher da und treffen sehr wahrscheinlich auf Verwandte der morgigen Geschäftspartner, wie etwa die 17-jährige Schwester. Da werden glaubhaft Grundsteine gelegt, die den großen Deal anderntags platzen lassen, wie Großkaliber Menschenköpfe … der Rest ist visuelles Schießerei-Ballett.






















Der Film evoziert Vergleiche zu großen Genre-Vorbildern – ein bisschen „Wild Bunch“ von Peckinpah, ein bisschen Assault – Anschlag bei Nacht von Carpenter oder – natürlich (schon der Fabrikhalle wegen) – Reservoir Dogs von Tarantino. Kurz: Nerd-Kino. Kino-Nerds bebildern eine Geschichte über Gangster-Nerds, die sich belagern und versuchen, an ein Telefon zu kommen, das im Obergeschoss klingelt; zwischendurch fängt sich ein Körperteil eine Kugel. Es geht blutig und schmerzhaft zu, wenn sich Leute beschießen – und höchst stylisch mitsamt durch Einschusslöcher hervorgerufenem Lichtstrahlenballett und BallaBalla-Rythmus.
Der Film sieht aus, als seien Produzenten und Studios verzweifelt auf der Suche nach dem nächsten Quentin Tarantino. Aber die nächste Tarantinoeske Blutorgie ist halt schon längst kein eigenständiges Kino mehr; das war Mitte der 1990er noch mal originell, heute aber – auch durch TV-Serien wie „Breaking Bad“ – eigentlich eher anspruchsvolle Fingerübung fürs Filmemacher-Sommercamp, das von „Executive Producer“ Martin Scorsese (The Wolf of Wall Street – 2013; Departed – 2006; Casino – 1995; GoodFellas – 1990; „Taxi Driver“ – 1976; „Hexenkessel“ – 1973) geleitet wird.