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Kinoplakat: Four Rooms – Silvester in fremden Betten
Vier bizarre Episoden
von mäßiger Qualität
Titel Four Rooms – Silvester in fremden Betten
(Four Rooms)
Drehbuch Allison Anders („The Missing Ingredient“) + Alexandre Rockwell („The Wrong Man“) + Robert Rodriguez („The Misbehavers“) + Quentin Tarantino („The Man From Hollywood“)
Regie Allison Anders („The Missing Ingredient“) & Alexandre Rockwell („The Wrong Man“) & Robert Rodriguez („The Misbehavers“) & Quentin Tarantino („The Man From Hollywood“), USA 1995
Darsteller Sammi Davis, Amanda De Cadenet, Valeria Golino, Madonna, Ione Skye, Lili Taylor, Alicia Witt, Jennifer Beals, David Proval, Antonio Banderas, Lana McKissack, Patricia Vonne, Tamlyn Tomita, Danny Verduzco, Salma Hayek u.a.
Genre Komödie, Crime
Filmlänge 98 Minuten
Deutschlandstart
29. Februar 1996
Inhalt

Kinoplakat (US): Four RoomsIn der Silvesternacht tritt Ted seinen Posten als Page in einem heruntergekommenen Hotel an.

Schon am Neujahrstag widerfahren ihm wundersame Dinge: Er kriegt es mit Hexen zu tun, die ihre Göttin zu neuem Leben erwecken wollen; mit einem eifersüchtigen Ehemann, zwei verzogenen Kindern und einem arroganten Hollywoodstar …

Was zu sagen wäre

Ein paar Kumpels sitzen bei kühlem Wein in kalifornischem Sonnenuntergang. Alle vier sind unterschiedlich erfolgreiche, unterschiedlich angesagte Filmemacher und was soll man schon groß machen, wenn man da im Sonnenuntergang sitzt mit einem Glas Weiswein in der Hand? Man plant ein gemeinsames Filmprojekt. So stelle ich mir die Geburtsstunde dieses Films vor. Ob es so (ähnlich) war … weiß ich nicht. Auf jeden Fall markiert „Four Rooms“ eine Art Gipfeltreffen der Independent-Regiegrößen Tarantino, Rodriguez, Anders & Rockwell: eine eigenwillige Zusammenstellung von vier schrägenen Kurzgeschichten, deren beste die um die verzogenen Kinder ist (Regie: Robert Rodriguez). Die Vorlage „Penthouse – Der Mann aus Hollywood“ stammt von Roald Dahl.

Den roten Faden, der sich durch alle Geschichten zieht, stellt der Page Ted – „The Bellhop“ (gespielt von Tim Roth) – dar, der seine erste Nachtschicht am Anfang einer Silvesternacht in dem Hotel antritt. In den titelgebenden vier Räumen erlebt er einige Abenteuer, die sichals recht rentabel herausstellen. Aber auch das lässt mich völlig kalt.

An diesem Film stimmt nichts. Abgesehen jetzt mal von der Theorie, dass da ein paar Weißwein-Buddies zusammengeschmissen und gedreht haben – das würde wenigstens passen. Aber so ist es natürlich nicht. Statt dessen verwurstet da ein Hollywood-Studio gerade seine beiden Top-Hotties Tarantino & Rodriguez, die hier Story-Entwürfe aus der Schublade verfilmen dürfen; und das jazzt es dann zu einem Independent-Gipfel der Regiegrößen hoch. Das ist die freundliche Umschreibung für: Man hat die vier Independents mit einem Barscheck allein und machen lassen – und die haben das großzügige Geschenk gerne angenommen und fühlten sich berufen, ihr Image als Crazy Creatives zu unterstreichen.

Warum um alles in der Welt wird ein vielseitiger, selbst in stummen, dunklen Momenten stets sehr präsenter Schauspieler wir Tim Roth gezwungen, als Knallcharge zu agieren? Sein zappelnder, debil grimassierender „Bel-Hop“ ist ein einzig peinlicher Auftritt. Die anderen Schauspieler sind nicht besser – Antonio Banderas spielt mal wieder den öligen Latino-Lover-Killer – fallen unter ihrem grellen Make-Up mit ihren 15-Minuten-Auftritten aber weniger ins Gewicht als der gebeutelte Tim Roth.

Dieser Film ist ein Komplettausfall. Das mindert nicht das Ansehen der vier Regisseure, verdeutlicht aber, wie nötig es die ordnende Hand eines beherzten Executive Producers braucht, der nicht – wie im vorliegenden Fall – mit den Regisseuren identisch ist.

Wertung: 2 von 10 D-Mark
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