Zwischen den Eisenbahngesellschaften Union Pacific und Central Pacific kommt es zu einem Wettstreit im Streckenbau. Zielort ist die Stadt Ogden in Utah, welche jede der beiden Gesellschaften als Erste erreichen möchte. Bankdirektor Asa Barrows verspricht, die Union finanziell zu unterstützen, setzt aber insgeheim auf die Central über einen heimlichen Aktientausch, der ihm ein Vermögen einbringen soll. Barrows heuert den Abenteurer Sid Campeau an, damit er die Arbeiten der Union Pacific sabotiert.
Drei Jahre später schickt die Union Pacific die erste Lok auf die Schienen, die vom Lokomotivführer Monahan geführt wird. Jeff Butler soll dabei für Ordnung und Sicherheit auf der Strecke sorgen, Hilfe erhält er von Fiesta und Leach. Probleme machen besonders Spiel- und Trunksucht der Arbeiter, was von Campeau und dessen Partner Dick Allen, der Jeff aus seiner Zeit bei der Armee kennt, in die Wege geleitet wurde. Zudem werden die Arbeiten ständig von Indianerüberfällen unterbrochen. Dick und Jeff sind nicht nur Gegner am Schienenstrang. Beide fühlen sich zu Monahans Tochter Mollie hingezogen.
Campeau versucht, die Arbeiter wegen zu spät gezahlter Löhne aufzuwiegeln. Barrows wird von General Ulysses S. Grant gezwungen, Lohngelder für die Arbeiter der Union Pacific bereitzustellen. Der Bankdirektor heckt den Plan aus, das geliehene Geld durch einen Diebstahl des Geldsacks wiederzubekommen. Campeau beauftragt Dick mit dem Überfall. Tatsächlich gelingt es Dick, den Geldsack aus dem Zug zu stehlen, er wird aber schon bald von Jeff verfolgt. Dick versteckt den Sack in Mollies Postwagen. Als er zurückkehren will, ist er von Jeff eingeholt worden. Nun erscheinen auch Campeaus Männer. Mollie akzeptiert die Verlobung mit Dick, um Jeff einen freien Abzug zu verschaffen.
Jeff sucht mit einigen Männern Campeaus Saloon auf. Er kann Campeau ein Geständnis abringen und lässt dann dessen Lokal zerstören. Danach geht Jeff zur Kirche, um Dick noch vor der Hochzeit mit Mollie wegen des Raubes zu verhaften. Jeff kommt allerdings zu spät. Mollie verhilft ihrem neuen Ehemann zur Flucht und wird von der Eisenbahngesellschaft gefeuert. Am nächsten Tag trifft Dick im fahrenden Versorgungszug auf Mollie, um mit ihr zu fliehen. Doch ein Überfall der Indianer verhindert dies …
Der Film heißt im Original „Union Pacific“ und umschreibt damit die ganze Story. In Deutschland, wo der Name der berühmten US-Eisenbahngesellschaft kaum bekannt ist, haben die Verleiher versucht, irgendwie einen Liebesfilm daraus zu machen und ihn „Die Frau gehört mir“ umgetauft. Das ist ein wenig albern, macht aber diesen Film keinen Deut schlechter.
Die Frau aus dem deutschen Titel spielt Barbara Stanwyck. Sie ist Mollie, die Tochter des Lokomotivführers. Stanwyck spielt Mollie als handfeste Zupackerin, die sich charmant zwischen harten Kerlen behauptet. Joel McCrea, der um Mollies Gunst mit seinem Kriegskumpel und heutigen Gegenspieler Dick buhlt, wirkt gegen sie fast weich, obwohl er natürlich seine zuschlagenden Szenen bekommt, in denen er seine Härte beweist und Mollie verzückt.
Das Dreiecksverhältnis ist das Gerüst, in dem Cecil B. DeMille sein famoses Eisenbahnepos erzählt. Eine Geschichte großer amerikanischer Ingenieurskunst, erzählt als klassisches Duell nicht zweier Männer sondern zweier Wirtschaftsunternehmen, geführt mit harten Bandagen und menschlichen Schwächen. Da wird in großartigen Bildern gezeigt, welch ein Aufwand dieser große Eisenbahnbau gewesen ist, wie ganze Städte auf- und später wieder abgebaut wurden, gut verpackt in Fertigteilen. Und so wandert die Stadt Laramee sukzessive gen Westen.
Der Film feiert den amerikanischen Pioniergeist, der allen Widrigkeiten, Unwahrscheinlichkeiten und Gefahren trotzt und sein Ziel nie aus den Augen verliert. Dazu gehört ein buntes Personal: Neben finsteren, die Augen zusammenkneifenden Schurken stehen Glücksritter und Aufrechte, aggressive, dem weißen Fortschritt im Wege stehende Indianer, brennende Holzbrücken, abstürzende Eisenbahnwaggons und knurrige Lokomotivführer, die ihre Maschine zärtlich tätscheln und ihr versichern, sie sei nicht schuld, dass man nun sterbe.
<Nachtrag1983>Der Film entstand 1939. Da war im fernen Europa Krieg. Als ich den Film erstmals sehe, ist kein Krieg mehr. Aber es ist auch klar, dass die naive Sicht aus der Perspektive des Weißen Mannes heute keinen Bestand mehr haben kann. Das nimmt dem Film aber nichts von seiner Wucht. Wie werden wir in 44 Jahren zum Beispiel die Krieg der Sterne-Trilogie ideologisch beurteilen? Am besten gar nicht. Und am besten sollten wir Cecil B. DeMilles Wuchtbrumme von Film in seiner Zeit belassen.</Nachtrag1983>
Das Budget von „Union Pacific“ betrug rund eine Million US-Dollar, was damals eine überdurchschnittliche Summe war. Drehorte waren unter anderem Cache in Oklahoma, Cedar City in Utah, Council Bluffs in Iowa, Kanab in Utah und Stockton in Kalifornien. Die Produktion des Films erfolgte in der typischen großzügigen Art DeMilles, wobei er sich der Unterstützung der Union Pacific Railroad versichern konnte, die dem Produktionsteam Konstruktionspläne, Lokomotiven und Waggons zur Verfügung stellte.
Eine mehrere Meilen lange Gleisanlage wurde in Utah gebaut, die so groß war, dass Paramount eine Eisenbahnlizenz erwerben musste. DeMille war nach Fertigstellung des Films der Privatmann mit dem meisten Eisenbahnmaterial in den USA. Ebenso zum typischen DeMille-Stil gehörte der Nachbau der Stadt Cheyenne. Für den Überfall der Indianer wurden Hunderte von Navajos engagiert. Der im Film gezeigte goldene Nagel (Iron Strike) war das Original, das von der Stanford University ausgeliehen wurde.
Für seinen letzten Schwarzweißfilm wurde Regisseur DeMille, der sich vor den Dreharbeiten einer Operation unterziehen musste, auf einer Trage zu den Drehorten gebracht. Für die Überwachung der Kameraeinstellungen, die mittels Kränen vorgenommen wurden, musste eine spezielle Plattform gebaut werden.
Der Film sollte im Wettbewerb der erstmals veranstalteten Internationalen Filmfestspiele von Cannes 1939 gezeigt werden, die aber aufgrund des Polenfeldzugs Deutschlands nicht stattfinden konnten. 2002 fand bei den 55. Filmfestspielen eine Retrospektive statt, bei der die Wettbewerbsfilme aus dem Jahr 1939 gezeigt wurden. Eine Jury vergab anschließend ehrenhalber rückwirkend den Hauptpreis der Goldene Palme 1939 an Union Pacific.