Die Spix-Aras Blu und Jewel wohnen gemeinsam mit ihren drei Kindern im sicheren Zuhause einer Vogelschutz-Einrichtung in Rio. Blu ist glücklich, Jewel zufrieden und die Kinder verwöhnt. Als in den Nachrichten über Blus Besitzerin Linda und ihren Mann Tulio berichtet wird, die in den Regenwäldern am Amazonas Spuren weiterer Spix-Aras ausgemacht haben, überzeugt Jewel die Familie, sich ebenfalls dorthin aufzumachen – „Ich dachte, wir wären die einzigen“.
Ihre Freunde Rafael, Nico und Pedro, die auf der Suche nach neuen Talenten für eine Karnevalshow sind, schließen sich ihnen an. So landet die Papageien-Familie nach tausenden Flugkilometern in der Wildnis, wo sich der unter Menschen aufgewachsene Blu äußerst unwohl und fremd fühlt. Und schnell finden sie ihre Artgenossen und – Überraschung – Jewel findet ihren Vater und ihre ganze Familie wieder.
Jewel und die Kinder leben sich sehr schnell in der Kolonie ein und von einer Rückkehr nach Rio ist bald nicht mehr die Rede. Blu fühlt sich dagegen zunehmend ausgeschlossen. Er hält an Errungenschaften der Zivilisation wie Navi, Taschenmesser und Bauchtasche fest und wird von seinem Schwiegervater nicht akzeptiert, der in ihm ein Haustier sieht, das möglicherweise mit dem Feind Mensch kooperiert. Zudem macht der sportliche und galante Roberto seiner ehemaligen Kindheitsfreundin Jewel den Hof.




Trotzdem beschließt Blu, sich Jewel zuliebe an das Leben im Dschungel anzupassen und auf seine Verbindung zu den Menschen zu verzichten. Er fliegt zu dem Lager von Linda und Tulio, um Abschied zu nehmen. Dabei findet er die beiden Forscher an einen Baum gefesselt. Es stellt sich heraus, dass ein Krimineller eine Gruppe Arbeiter engagiert hat, um Bäume im Lebensraum der Vögel illegal abzuholzen und die dabei störenden Vogelschützer auszuschalten.
Während der sonst so mutige Roberto angesichts der Bedrohung völlig die Nerven verliert, übernimmt Blu das Kommando und führte die Aras in den Kampf gegen die Holzfäller …
Ein klassische Fortsetzung nach traditionellen Regeln: War es im ersten teil die stadt, gegen die sich unsere Helden behaupten mussten, ist es diesmal der Dschungel. Unser Held, der sympathische Spix-Ara Blu, ist auch hier wieder zu ungeschickt, um den Alltag zu meistern und auch diesmal bleibt offen, was Jewel an diesem Typen eigentlich findet – im ersten Teil gab es halt keinen anderen, im zweiten nur einen Angeber aus Kindsheitstagen und wieder wächst unser held am Ende über sich hinaus und wird zum richtigen Helden und sorgt gleich auch noch für Frieden zwischen verfeindeten Stämmen.
Das ist so offensichtlich wie es vorhersehbar ist. In die Story, die ein MashUp aus verschiedenen Komödien wie etwa „Mein Braut, ihr Vater und ich“ ist, haben die Autoren wenig Liebe gesteckt, viel weniger als die Produzenten in die Grafiken und die Animation. Ständig eingebaute Auditions, bei denen Rafael und Nico eine neue Karnevalsshow auf die Beine stellen wollen, begründen die großen, fantastisch choreografierten Show-Acts des Films. Hier liefert der Dschungel eine Vorlage rauschhafter Farben. Der Schurke des Stücks, der flügellahme Kakadu Nigel, der das Triebwerk des Flugzeugs in Teil 1 irgendwie überlebt hat, zitiert hier ausgiebig Shakespeare und ist dabei für ein paar Schmunzler gut.
Für die Jüngeren ist der Film okay, Erwachsene haben jedenfalls was zu gucken und eine brave Ökobotschaft transportiert der Film dann auch noch. Aber wenn im animierten Vorspann-Logo des Blue-Sky-Studios Scrat bei der hatz nach seiner Haselnuss mal wieder eine Katastrophe auslöst, werden wir daran erinnert, dass Blue Skys „Rio 2“ von Blue Skys Ice Age (2002) so weit entfernt ist, wie der Amazonas von Rio.