Als „Kleiner Cäsar“ ist Rico auf dem Höhepunkt seiner Gangsterkarriere angekommen. Dort kann er sich so lange behaupten, bis er den Fehler begeht, Joe Massara wieder in seine Gang aufnehmen zu wollen. Der Freund aus vergangenen Zeiten hat sich nämlich für ein solides Leben an der Seite von Freundin Olga entschieden und lehnt das Angebot ab. Rico will daraufhin das Paar umbringen …
Der Film lehnt sich lose an die Biografie Al Capones an, des legendären Paten der Chicagoer Unterwelt, erweitert dessen Charakter allerdings um kaum cachierte homosexuelle Bezüge. Die enge Beziehung zwischen Rico und Otero, Ricos große Schwäche für Joe, sowie nicht vorhandene Liebesbeziehungen von Rico – stattdessen äußert er sich abfällig über Frauen – sind anders kaum zu deuten, zumal in einem Kinogenre, das nicht in der heilen Welt der Vorstädte spielt, sondern die dunklen Seiten des Lebens ausleuchtet. Der Film, 1931 produziert, ist das Werk zügelloser Männer aus dem hedonistischen Hollywood für eine sich prüde gebende Gesellschaft. Der gehört Homosexualität als Ausdruck des Verruchten unbnedingt dazu – außerdem konnten Künstler auf diese Weise prüden Moralwächtern geschicht ein Schnippchen schlagen; denn natürlich kann man diesen kleinen, vernarbten Rico auch als einfach zu hässlich und zu brutal für Frauen interpretieren.
William Riley Burnett, Autor der Buchvorlage, beschwerte hat sich bei Warner Brothers mit einem Brief beschwert, dass man die von ihm heterosexuell intendierte Figur des Enrico im Film in einen verklemmten Homosexuellen verwandelt hätte.
Für Edward G. Robinson, der vorher hauptsächlich als Theaterschauspieler gearbeitet hatte und in Filmen meist nur Nebenrollen spielte, bedeutete „Der kleine Cäsar“ den Durchbruch. Zunächst hatte Robinson nur für die Nebenrolle des Otero vorgesprochen, doch Produzent Hal B. Wallis war so begeistert, dass er ihm gleich die Hauptrolle gab. In der Folgezeit wurde Robinson neben James Cagney und George Raft zu dem bekanntesten Gangsterdarsteller in Hollywood.
„Der kleine Cäsar“ war an den Kinokassen sehr erfolgreich und war dadurch Mitauslöser eines Booms von Gangsterfilmen während der frühen 1930er-Jahre. Zudem wirkte die Machart des Filmes stilbildend auf folgende Werke dieses Genres.