Inhalt
Deutschland in den Jahren zwischen 1933 und 1942. Leo Katzenberger führt ein Schuhgeschäft in Nürnberg. Er ist Jude. Und er hat Irene ein Studio vermietet.
Irene ist jung, blond, sexy und Fotografin. Genug Stoff für die kleinbürgerliche Nachbarschaft zu Klatsch und Tratsch. Sie dichtet Leo ein Verhältnis mit ihr an. Leo wird denunziert und wegen Rassenschande von den Nazis verhaftet und schließlich zum Tode verurteilt.
Der Prozess gipfelt in der Argumentation des Richters, Rassenschande sei schlimmer als Mord …
Was zu sagen wäre
Joseph Vilsmaier und die deutsche Vergangenheit. Wieder hat er eine wahre Geschichte gefunden, die er erzählen möchte. Aber auch dieser Film, exquisit besetzt, gut gespielt, wunderbar gefilmt, kommt am Ende über eine Geschichtsstunde nicht hinaus: So war das damals bei den Nazis, so funktioniert Rechtsbeugung und Diktatur.
Wie die meisten Filme, die in der Nazizeit spielen, treten die Protagonisten nicht an, um am Ende als strahlende Sieger dazustehen, meistens müssen sie am Ende sterben, elend zu Grunde gehen, das Heldenmartyrium erleiden. So erlebt der Zuschauer im Saal die Ungerechtigkeit des Regimes. Das ist aller Ehren wert, legt aber eine bleierne Schwere auf das Stück.
Wertung: 3 von 6 €uro
Der Film basiert auf wahren Begebenheiten: Es war der bekannteste Fall von Rechtsbeugung während der Nazi-Zeit. Der Fall Katzenberger wird auch im US-amerikanischen Spielfilm „Das Urteil von Nürnberg“ behandelt, der sich mit dem Nürnberger Juristenprozess befasst, in dem nach dem Krieg Richter Oswald Rothaug zu lebenslanger Freiheitsstrafe verurteilt wurde.