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Kinoplakat: Koyaanisqatsi - Prophezeiung
Dieser Film ohne Worte
macht sprachlos
Titel Koyaanisqatsi - Prophezeiung
(Koyaanisqatsi)
Drehbuch Ron Fricke + Michael Hoenig + Godfrey Reggio + Alton Walpole
Regie Godfrey Reggio, USA 1982
Darsteller
Genre Dokumentation
Filmlänge 86 Minuten
Deutschlandstart
11. November 1983
Website koyaanisqatsi.org
Inhalt
Der Titel kommt nur langsam ins Bild, begleitet von sehr tiefen Stimmen, die den Titel des Filmes singen. Felszeichnungen der Fremont werden sichtbar. Es folgt eine meditative Sequenz, die sich erst nach und nach als Zeitlupenaufnahme eines Triebwerks einer startenden Rakete entziffern lässt. Nach einem harten Schnitt sind über eine längere Zeit Bilder diverser Felsformationen zu sehen, später in Zeitraffer sich bildende Wolken und – diesmal wieder in Zeitlupe – Wellen im Wasser. Es folgen Landschaften in Flugaufnahme.

Eine nächste Sequenz zeigt zuerst Bauwerke der Energieversorgung – Stromleitungen, Kraftwerke – und später auch riesige Maschinen des Tagebaus. Sprengungen zerstören Berghänge. Die Sequenz endet mit Bildern eines Atompilzes.

Die Kamera verfolgt eine Straße in eine große Stadt, der Verkehr wird immer dichter. Menschen liegen am Strand, im Hintergrund die riesige, bedrohlich wirkende Architektur der Stadt. Es wird Nacht, doch die Stadt schläft nie, Fahrzeuge bewegen sich von Ampeln gesteuert in geraden Linien durch die Straßen. Großaufnahmen von Mikrochips im Gegenschnitt. Die Musik wird in dieser Sequenz, die „The Grid” (das Gitter) genannt wird, immer hektischer und beunruhigender. Menschen werden sichtbar. Sie führen ein hektisches Leben, an der Börse, in Fabriken bei der Automontage oder der Wurstherstellung, in Zeitraffer sieht man die Uhrwerkartigkeit des Lebens. Abends im S-Bahnhof auf den riesigen Rolltreppen ähneln sie den aus einer Wurstmaschine quellenden Würsten. Schließlich wird wieder aus der Stadt herausgefahren.

Zum Ende des Films wird die Eingangsszene wieder aufgegriffen: Die Rakete steigt in die Luft auf, trudelt jedoch und gerät in Brand. Noch in der Zeitlupe zerfällt sie in ihre Einzelteile, verbrennt zu Trümmern. Die Kamera verfolgt ein brennendes Teil der Rakete, das noch ein wenig aufsteigt und dann in Richtung Boden fällt. Der Film wird angehalten und ausgeblendet. Es ist eine von den Hopi-Indianern überlieferte Prophezeiung zu lesen: „Wenn wir wertvolle Dinge aus dem Boden graben, laden wir das Unglück ein. Wenn der Tag der Reinigung nah ist, werden Spinnweben hin und her über den Himmel gezogen. Ein Behälter voller Asche wird vom Himmel fallen, der das Land verbrennt und die Ozeane verkocht.”

Was zu sagen wäre

Kinoplakat: Koyaanisqatsi - ProphezeiungDer Film erschien 1982 in den Kinos. Der Filmwissenschaftler James Monaco erklärte Koyaanisqatsi zu einem der fünf wichtigsten Filme der Gegenwart (seit 1980). Auf jeden Fall ist das ein Film, der einen ganz ohne Drogen stoned macht. Es ist natürlich pervers. Ich gehe ins Kino, sitze vor meinem Plasma, um mir die Phantasmagorie der Natur anzusehen – auch ein Erkenntnisgewinn. So ist das halt in der modernen Welt: Du brauchst einen technisch versierten Menschen, der Dich mit künstlerischen Mitteln zwingt, hinzugucken. Und wenn die Maschinen kommen … plötzlich bekommst Du diesen … Indianerblick: Warum? Was soll das? Was wollen die hier?

Koyaanisqatsi [ˈkɔɪjɑːnɪsˌkatsi] ist der erste Teil der Qatsi-Trilogie von Godfrey Reggio („Koyaanisqatsi”, „Powaqqatsi” – 1988, „Naqoyqatsi” – 2002), der sich mit dem Eingriff des Menschen in die Natur und generell zivilisationskritisch mit der menschlichen Lebensweise beschäftigt. Der Film erschien 1982 in den Kinos. Außergewöhnlich ist die Abwesenheit von Worten und handelnden Personen, der Film besteht ausschließlich aus aneinander montierten, assoziativen Bildsequenzen und der von Philip Glass komponierten Musik. Unterstützung bekam der Film von Francis Ford Coppola und George Lucas und erreichte so ein breites Publikum.

Wertung: 7 von 9 €uro
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